Bethausverein Beth Hamidrasch Thora Ez Chaim

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Bethausverein Beth Hamidrasch Thora Ez Chaim Meldezettel Geschäftsräume, Meldezettel für Geschäftsräume, Anmeldung 1935, Abmeldung 1939
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1865
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 66204
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Bethausverein Beth Hamidrasch Thora Ez Chaim Meldezettel Geschäftsräume 1935.jpg
Bildunterschrift Bethausverein Beth Hamidrasch Thora Ez Chaim Meldezettel Geschäftsräume, Meldezettel für Geschäftsräume, Anmeldung 1935, Abmeldung 1939
  • 2., Große Schiffgasse 8

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48° 12' 58.21" N, 16° 22' 32.24" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der jüdische Bethausverein Beth Hamidrasch Thora Ez Chaim (=Lernhaus der Thora Baum des Lebens) war eine Institution der berühmten Schiffschul in 2., Große Schiffgasse 8 und wurde 1865 gegründet. Die Vereinstätigkeit dieses Bethauses und Lernhauses befand sich im ersten Stock des noch existierenden Gebäudes, erbaut 1893 vom Architekten Wilhelm Stiassny und war das religiöse Zentrum für zugewanderte Juden und Jüdinnen der östlichen Kronländer der K.k. Monarchie. Der Vereinszweck war eine „Talmud Lehrstätte und Erhaltung und Unterstützung von Talmud-Gelehrten“. [1] Eine Beschreibung des Vereinslebens existiert in englischer Sprache vom letzten Obmann der Schiffschul 1938 Charles Richter: „The Beth Hamidrasch of the Schiffschul became the cultural center for many of the new residents. By night and by day large numbers of Jews were to be found there, deep in study“.[2] Der Verein wurde nach 1945 wieder begründet.

Novemberpogrom, Arisierung und Vereinsauflösung 1938/1939

Während des Novemberpogroms wurde das Lernhaus innen komplett verwüstet. [3] Die Auflösung des Israelitischen Bethausvereins Beth Hamidrasch Thora Ez Chaim sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. Das Vereinsvermögen, bestehend aus 30.000 Reichsmark (bewegliches Vermögen) und einer Liegenschaft in 2., Große Schiffgasse 8 wurde teils von der Aufbaufondsvermögensverwaltungs Ges.m.b.H. eingezogen (siehe Schiffschul), teils in die orthodoxe jüdische Weltorganisation Agudas Jisroel eingewiesen. [4] Die amtliche Auflassung des Vereinslokals bei der Meldebehörde erfolgte am 28. Februar 1939.[5] Die Liegenschaft wurde dem wieder begründeten Verein Beth Hamidrasch Thora Ez Chaim im Jahr 1949 rückgestellt.

Vereinsvorstand

Der letzte Obmann war Salomon Schreiber, 1938 wohnhaft 2., Krummbaumgasse 6 und der Obmannstellvertreter des Obmanns Albert Bräuer. Die letzte Adresse des Vereins war in 2., Große Schiffgasse 8. [6]

Bedeutende Rabbiner

  • Rabbiner Jeschaja Sigmund Fürst
  • Rabbiner Josef Baumgarten
  • Rabbiner Meier Fleischmann. [7]

Die beiden Rabbiner Fürst und Baumgarten waren zwei der bekanntesten Rabbiner der europäisch-jüdischen Orthodoxie.

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 119.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1932
  • Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1932.
  • Charles Richter: The Vienna Kehillo. In: Adas Jereim, undatiert. Original im Privatbesitz der Tochter von Charles Richter Dinah Rosemberg.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich).

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Historische Meldeunterlagen: Meldezettel für Geschäftsräume und David Jüdische Kulturzeitschrift.
  2. Charles Richter: The Vienna Kehillo. In: Adas Jereim, undatiert, Original im Privatbesitz der Tochter von Charles Richter Dinah Rosenberg.
  3. David Jüdische Kulturzeitschrift
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/11 Karton 555.
  5. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Historische Meldeunterlagen: Meldezettel für Geschäftsräume.
  6. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/11, Karton 555 und David Jüdische Kulturzeitschrift.
  7. David Jüdische Kulturzeitschrift.