Berta Karlik

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Berta Karlik (1951)
Daten zur Person
Personenname Karlik, Berta
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof., Dr. phil.
Geschlecht weiblich
PageID 25841
GND 134087283
Wikidata Q88839
Geburtsdatum 24. Jänner 1904
Geburtsort Wien
Sterbedatum 4. Februar 1990
Sterbeort Wien
Beruf Physikerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 11.04.2024 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum 14. Februar 1990
Friedhof Friedhof Mauer
Grabstelle
Bildname Berta Karlik.jpg
Bildunterschrift Berta Karlik (1951)
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 4A (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leiterin des Instituts für Radiumforschung (01.10.1947 bis 01.09.1974)

  • Haitinger-Preis der Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1947)
  • Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaft (Verleihung: 1951)
  • Wilhelm-Exner-Medaille (Verleihung: 1954)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 20. März 1964, Übernahme: 22. April 1964)

Berta Emilie Karlik, * 24. Jänner 1904 Wien, † 4. Februar 1990 Wien, Physikerin.

Biografie

Berta Karlik besuchte in Wien-Hietzing das bis heute bestehende Gymnasium Wenzgasse, wo sie 1923 maturierte. Im Herbst desselben Jahres begann Berta Karlik ihr Studium der Physik an der Universität Wien, wo sie 1927 mit einer Dissertation "Über die Abhängigkeit der Szintillationen von der Beschaffenheit des Zinksulfides und das Wesen des Szintillationsvorganges" mit Auszeichnung abschloss.

Dank eines Stipendiums der International Federation of University Women absolvierte Karlik einen einjährigen Studienaufenthalt in Paris (am Institut des Ehepaars Curie), Cambridge und London, bevor sie 1931 ihre Tätigkeit am Wiener Institut für Radiumforschung begann. 1933 wurde sie zur wissenschaftlichen Hilfskraft bestellt und erhielt im selben Jahr gemeinsam mit ihrer Kollegin Elisabeth Rona den Haitinger-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1936 suchte Karlik um Habilitation an und reichte dazu ihre Arbeit "Die Grenzen der Nachweisbarkeit der schweren Edelgase in Helium" ein. 1937 wurde ihr die "venia legendi" erteilt, ab 1937 hielt sie regelmäßig Vorlesungen.

In der Zeit des Nationalsozialismus konnte Berta Karlik ihre Forschungen fortführen, ohne einer nationalsozialistischen Organisation beizutreten. Sie wurde 1940 zur Assistentin und zwei Jahre später zur Diätendozentin befördert. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Traude Bernert gelang ihr der Nachweis der Isotope 215, 216 und 218 des Elements 85 (Astat) in den natürlichen Zerfallsreihen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Berta Karlik provisorische Leiterin des Radiuminstitutes und 1947 definitive Leiterin (bis 1974). 1950 wurde sie außerordentliche Professorin und 1956 (als erste Frau) ordentliche Professorin für experimentelle Kernphysik. Gemeinsam mit Ilse Knapitsch und Lore Antoine betrieb sie in den ersten Nachkriegsjahren die Neugründung des Verbandes der Akademikerinnen Österreichs.

1973, ein Jahr vor ihrer Emeritierung, wählte die Akademie der Wissenschaften Berta Karlik als erste Frau zum vollwertigen Mitglied. Ihr wissenschaftliches Werk umfasste etwa 70 Titel. Seit 2002 besteht an der Universität Wien das Berta-Karlik-Programm zur Förderung von exzellenten Wissenschaftlerinnen. 2011 wurde die Berta-Karlik-Gasse in Wien-Hietzing nach der Wissenschaftlerin benannt. 2016 wurde sie mit einem Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien geehrt.

Literatur

Weblinks