Trixi Schuba

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Trixi Schuba beim Jugendeislaufen in der Donauparkhalle, 15. Dezember 1969
Daten zur Person

Trixi Schuba, * 15. April 1951 Wien, Eiskunstläuferin.

Biografie

Beatrix "Trixi" Schuba wuchs in der Inneren Stadt auf, wo ihre Eltern Ernst und Berta Schuba eine Holzwarenhandlung betrieben. Bereits im Alter von vier Jahren begann Trixi mit dem Eislaufsport. Als sie 10 Jahre alt ist, starb der Vater und Berta Schuba führte das Geschäft an der Fischerstiege im 1. Bezirk alleine weiter. Die strenge und traditionell eingestellte Mutter, zu der Trixi ein Leben lang ein schwieriges Verhältnis haben sollte, war es auch, die die kostenintensive Eislaufausbildung finanzierte.

Mit 16 Jahren wurde Trixi Schuba 1967 erstmals österreichische Staatsmeisterin, weitere fünf Titel folgten bis 1972 ohne Unterbrechung. Ihren ersten Start bei der Europameisterschaft 1967 in Laibach schloss sie mit dem fünften Rang ab. In den Jahren 1967 bis 1972 holte sie bei Großereignissen in Summe zehnmal Edelmetall. Die größten internationalen Erfolge erzielte Trixi Schuba in den Jahren 1971 und 1972. Neben dem Gewinn der Europameisterschaften in Zürich (1971) und Göteborg (1972) sowie der Weltmeisterschaften in Lyon (1971) und Calgary (1972) krönte die 21-Jährige ihre herausragende sportliche Leistung mit der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1972 in Sapporo, Japan. In der Eishalle von Makomanai schlug Schuba mit einem Vorsprung von 142 Punkten ihre kanadische Konkurrentin Karin Magnussen. Schuba ist die bislang letzte österreichische Olympiasiegerin im Eiskunstlauf. Obwohl sie bei diesen Spielen die einzige Goldmedaille für Österreich erkämpfte, blieb ihr ein großer Empfang bei ihrer Rückkehr verwehrt. Während der Skifahrer Karl Schranz, der aufgrund von Verstößen gegen das Werbeverbot bei den Spielen disqualifiziert worden war, auf dem Heldenplatz von mehr als 80.000 Menschen und hochrangigen Politiker*innen empfangen wurde, wurde die Wiener Olympiasiegerin in eher bescheidenem Rahmen in Linz gefeiert.

Trixi Schuba brillierte über Jahre vor allem im Pflichtwettbewerb, was in der Saison 1972/73 zu einer Regeländerung führte, die in der Geschichte des Eislaufs als "Lex Schuba" bezeichnet wird. Die Internationale Eislaufunion (ISU) reduzierte die Anzahl der zu laufenden Pflichtfiguren und wertete dadurch das Kürprogramm, für das es fortan mehr Punkte zu holen gab, auf. 1991 wurde die "Pflicht" abgeschafft.

Nach der Weltmeisterschaft 1972 in Calgary, die sie gewonnen hatte, gab Schuba ihren Rücktritt bekannt und trat in das Showbusiness ein. Einige Jahre lang lebte sie in den USA und war bei der Eisrevue tätig, zunächst bei den Ice Follies (1972/73), später bei der US-amerikanischen Holiday on Ice (1973/74) und von 1974 bis 1978 beim europäischen Ensemble der Holiday on Ice. Schuba avancierte gemeinsam mit dem tschechischen Olympiasieger Ondrej Nepela zum gefeierten Star der Live-Entertainment-Show, an der über die Jahre auch viele andere österreichische Spitzenläufer − darunter Emmerich Danzer, Wolfgang Schwarz, Ingrid Wendl, Regine Heitzer und Claudia Kristofics-Binder − vor einem Millionenpublikum auftraten.

Für das Leben nach der Eislaufkarriere ihrer Tochter hatte Berta Schuba schon frühzeitig vorgesorgt. Nach Abschluss der Handelsschule war Trixi Schuba in der Holzwarenhandlung der Mutter angestellt und führte die Buchhaltung – so war die Tochter durchgehend pensionsversichert. Ab 1974 gehörte das Geschäft formal Trixi Schuba, die wiederum ihre Mutter angestellt hatte. Später verkaufte Schuba das Unternehmen und ab 1979 war sie bis zu ihrer Pensionierung 2015 bei der "Wiener Städtischen Versicherung" angestellt und in einem Büro in der UNO-City tätig.

Sie stellte sich aber weiterhin ihrem Lieblingssport zur Verfügung und fungierte unter anderem als Pressesprecherin des Wiener Eislaufvereines (WEV) und des Eiskunstlauf-Verbandes. Von 2002 bis 2006 war sie die erste weibliche Präsidentin des Österreichischen Eiskunstlauf-Verbandes, von 2003 bis 2009 Mitglied des Österreichischen Olympischen Comités.

Quellen

Literatur

Weblinks