Bahnhof Hauptzollamt

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Station Hauptzollamt (vor 1938)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1848
Datum bis
Andere Bezeichnung Bahnhof Landstraße (1961), Bahnhof Wien Mitte (1975)
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 5424
GND
WikidataID
Objektbezug Stadtbahn, Eisenbahn, Schnellbahn, U-Bahn, Wien-Mitte
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.08.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname hauptzollamt.jpg
Bildunterschrift Station Hauptzollamt (vor 1938)
  • 3., Vordere Zollamtsstraße 17
  • 3., Invalidenstraße 4

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 12' 21.98" N, 16° 23' 7.55" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Bahnhof Hauptzollamt am Generalstadtplan von 1904

Bahnhof Hauptzollamt, Bahnhof der Verbindungsbahn (Nordbahn-Südbahn-Westbahn).

Fassade des Bahnhofes Hauptzollamt während der Abbrucharbeiten (1959)

An dieser Stelle entstand 1800/1801 der Hafen des Wiener Neustädter Kanals.

1835/1836 wurde das benachbarte Hauptmünzamt erbaut, 1840-1848 wurde am Hafen das Hauptzollamt errichtet. Als der Hafen 1848 in das Gebiet des späteren Aspangbahnhofs verlegt wurde, wurde im April 1848 mit dem Bau des Bahnhofs Hauptzollamt begonnen.

Am 2. September 1860 nahm die Verbindungsbahn den durchgehenden Betrieb auf, wobei das ehemalige Kanalbett mitbenutzt wurde (noch heute Schnellbahntrasse). Die Trasse stieg beim Hauptmünzamt zur Hochlage an und führte über die erste Eisenbahnkettenbrücke Europas über den Donaukanal. Der Personenverkehr zwischen Meidling und Hauptzollamt wurde am 1. September 1881 aufgenommen.

Im Zuge des Baus der Stadtbahn entstand der Bahnhof Hauptzollamt 1893-1899 in Tieflage (Niveauunterschied 6,8 m). Die in diesem Bereich (3., Vordere Zollamtsstraße 17 beziehungsweise Invalidenstraße 4) entstehenden Markthallen (Großmarkthalle) wurden durch eine die Trassen überspannende Brückenhalle verbunden (1899). Vor dem Bahnhof Hauptzollamt hatte bis 1945 in der Gigergasse die Pressburger Bahn ihre Endstation.

Als die Errichtung der Schnellbahn vorbereitet wurde, entstand 1958-1962 der Hauptteil der heutigen Anlage, wobei der elektrische Bahnbetrieb eine neuerliche Eintiefung der Trasse um 0,4 m erforderlich machte. Im November 1961 erfolgte die Umbenennung des Bahnhofs Hauptzollamt in Bahnhof Landstraße beziehungsweise am 1. Juni 1975 in Bahnhof "Wien Mitte" (Kreuzungspunkt zwischen U4, Schnellbahn und Regionalzügen); nach Betriebsaufnahme der U3 zwischen Erdberg und Volkstheater wurde das Kreuzungsbauwerk erweitert. Für die U-Bahn wurde der Stationsname Landstraße bis heute beibehalten.

Neubau im 21. Jahrhundert

Seit den 1990er-Jahren bestanden Pläne für eine neue, dichtere Überbauung des Bahnhofsareals. 1999 wurde ein völliger Neubau des Bahnhofes geplant, wobei das Projekt bis zu 97 Meter hohe Bürotürme vorsah. Nicht nur gegen diese Türme, sondern auch gegen die unverhältnismäßige Verdichtung und die damit verbundenen Verkehrs- und Strukturprobleme wandte sich eine Bürgerinitiative. Auch stellte die UNESCO die Frage, ob dieses Projekt mit dem Weltkulturerbe-Status der unmittelbar benachbarten Wiener Altstadt verträglich sei. Dieses Projekt wurde im Jahr 2003 fallengelassen.

Das nun verwirklichte Projekt wurde im Gesamtausmaß reduziert. Das verbaute Volumen beträgt 127.000 Kubikmeter. Die Hochhäuser haben eine Maximalhöhe von 70 Meter. Ein Einkaufszentrum, Büroflächen und ein Hotel (Hilton) mit circa 300 Zimmern vervollständigen den neuen Bahnhof. Der Baubeginn erfolgte am 11. Oktober 2007. Am 6. November 2012 wurde der neue Bahnhof Wien Mitte eröffnet.

Literatur

  • Felix Czeike [Hg.]: Historisches Lexikon Wien Band 3, Wien 2004
  • Ernst Kurz: Die städtebauliche Entwicklung der Stadt Wien in Beziehung zum Verkehr. In: Beiträge zur Stadtforschung, Stadtentwicklung und Stadtgestaltung 6, Wien 1981
  • Erich Schlöss: Die Wiener Stadtbahn. Wiental- und Donaukanallinie. In: Beiträge zur Stadtforschung, Stadtentwicklung und Stadtgestaltung 19, Wien 1987
  • Manfred Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. In: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche 11, Wiesbaden 1979.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 343 ff.
  • Projekt Wien-Mitte, https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/wienmitte/index.html (22.08.2016)
  • Die Geschichte der früheren Wiener Stadtbahn (1898-1989), http://www.public-transport.at/stadtbahn-wien.htm (22.08.2016)