Baha'i Gemeinde
48° 12' 10.22" N, 16° 18' 11.39" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Bahá’í-Glaube in Österreich kann auf eine nahezu hundertjährige Geschichte zurückblicken. Schon zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie lässt sich das Entstehen einer Bahá’í-Gemeinde in Mitteleuropa nachweisen. 1911 fasste der junge Glaube in Wien Fuß. Mit dem historischen Besuch ‘Abdu’l-Bahás, des ältesten Sohnes und Nachfolgers des Religionsstifters Bahá’u’lláh, in Wien 1913 wurde das geistige Fundament für die Entfaltung des Bahá’í-Glaubens in Österreich gelegt. 1919 wurde die erste Gemeinde in Wien gegründet, 1926 erfolgte die Bildung des ersten Geistigen Rates der Bahá'í in Wien. Es entstand in der Zwischenkriegszeit eine lebendige Bahá’í-Gemeinde mit vielfältigen Aktivitäten. Im Jahr 1937 lähmte jedoch ein allgemeines Versammlungsverbot die Aktivitäten. Nachdem "Anschluss" kam es zur Beschlagnahme sämtlicher Literatur und der finanziellen Guthaben unter dem Nationalsozialismus. Die Bahá’í-Religion wurde verboten. Bahá'í wurden deportiert und getötet. Nur Ein kleiner Rest der Bahá'í-Gemeinde in Österreich überlebte den 2. Weltkrieg. Schon wenige Jahre nach den Schrecken des Krieges, 1948, konnte der örtliche Geistige Rat in Wien, das Verwaltungsgremium der Wiener Gemeinde, wieder gebildet werden. 1955 folgte der Kauf des nationalen Bahá’í-Verwaltungszentrums in Wien 18, Thimiggasse 12. Wenige Jahre später wurden weitere örtliche Geistige Räte in Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck gebildet und 1959 der erste Nationale Geistige Rat der Bahá’í in Österreich von den Delegierten der österreichischen Gemeinden gewählt. Mit 11. Juli 1998 erhielt die „Bahá'í Religionsgemeinschaft Österreich" vom Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten die staatlich eingetragene Rechtspersönlichkeit. 2010 wurde das nationale Bahá'í-Informationszentrums in Wien 14, Maroltingergasse 2, eröffnet.
