Backhausen

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von 1849
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 2208
GND
WikidataID Q1691900
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.08.2023 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Kärntner Straße 33
  • 1., Johannesgasse 1

Frühere Adressierung
  • Firma Johannes Backhausen & Söhne
  • Karl Backhausen & Co.
  • Johann Backhausen, k. k. ausschließlich privilegierte Mode, Chenillienwarenfabrik (1853, bis: 1860)
  • Johann Backhausen & Söhne (1860)

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48° 12' 19.29" N, 16° 22' 16.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Backhausen (Firma Johannes Backhausen & Söhne; 1, Kärntner Straße 33, Johannesgasse 1).

1810 verließ der Webergeselle Franz Backhausen seine Heimat bei Köln und ließ sich in Wien nieder, wo seine Söhne Karl und Johann am 30. Jänner 1849 in Gumpendorf (seit 1860: 7, Kaiserstraße 12) die Firma "Karl Backhausen & Co." (ab 1853 "Johann Backhausen, k. k. ausschließlich privilegierte Mode, Chenillienwarenfabrik", seit 1860 "Johann Backhausen & Söhne") gründeten. Die Firma befindet sich seither in Familienbesitz. 1864 wurde im Heinrichhof (1, Opernring 1-5) eine Verkaufszentrale eingerichtet (Räumlichkeiten 1945 durch Bomben zerstört). Ab 1854 war Backhausen die textile Ausgestaltung der Waggons der österreichischen Eisenbahnlinien anvertraut. Ab 1860 belieferte die Firma den kaiserlichen Hof, 1869 besorgte sie die textile Innenausstattung der Hofoper, 1883 des Parlaments sowie 1888 des Rathauses und des Burgtheaters (1888 Verleihung des Titels "k. und k. Hoflieferant"). 1903 begann eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Künstlern der Wiener Werkstätte (Kolo Moser, Josef Hoffmann und anderen), sodass die Firma sich zu den Wegbereitern des Wiener Jugendstils rechnen kann. 1907 wurde das im Haus Kärntner Straße 33 untergebrachte Kabarett Fledermaus ausgestattet.

Nach dem Ersten Weltkrieg begann die Zeit des Art Déco, die Backhausen durch seine Stoffdessins mitprägte. 1951 erwarb die Firma Backhausen das Haus in der Kärntner Straße und errichtete eine für damalige Begriffe moderne Verkaufszentrale (1975 Umbau, 1989 Neugestaltung und Erweiterung). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden neben zahlreichen Hotels der Spitzenklasse unter anderem auch die wiederaufgebauten Bundestheater, die UNO-City, das Konferenzzentrum und der Wohnpark Alt-Erlaa ausgestattet.

Der Erzeugungsbetrieb übersiedelte 1871 nach dem Bau der Franz-Josefs-Bahn (1870) von Wien nach Hoheneich bei Gmünd, Niederösterreich (eine der fortschrittlichsten Heimtextilwebereien Europas mit elektronisch gesteuerten Jacquard-Webmaschinen).

Quellen

Literatur

  • Backhausen. Ein Wegbereiter für den Wiener Jugendstil [Firmenbroschüre]. Wien 1989