August Forstner

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Daten zur Person
Personenname Forstner, August
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 22522
GND 14403347X
Wikidata Q761267
Geburtsdatum 29. Juli 1876
Geburtsort Wien
Sterbedatum 14. Februar 1941
Sterbeort Wolfpassing (Niederösterreich)
Beruf Politiker, Fiaker, Gewerkschafter
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 17, Reihe 3, Nummer 142
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • Wolfpassing bei Zeiselmauer (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Reichsratsabgeordneter (1907 bis 1918)
  • Mitglied der Provisorischen und der Konstituierenden Nationalversammlung (21.10.1918 bis 9.11.1920)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (10.11.1920 bis 17.02.1934)
  • Obmann des Freien Gewerkschaftsverbandes
  • Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag
  • Mitglied des Provisorischen Gemeinderates der Stadt Wien (3.12.1918 bis 22.05.1919)
  • Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (22.5.1919 bis 10.11.1920)
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (10.11.1920 bis 13.11.1923)

August Forstner, * 29. Juli 1876 Wien, † 14. Februar 1941 Wolfpassing (Niederösterreich), Gewerkschafter, Politiker.

Biografie

August Forstner wurde als Sohn eines Fiakers geboren, brach seine Schulausbildung frühzeitig ab und arbeitete zunächst als Fiaker. Er kam bereits sehr früh mit der Arbeiterbewegung in Kontakt und trat 1890 als 14-Jähriger dem Gumpendorfer Arbeiterbildungsverein bei. Für sein späteres politisches und gewerkschaftliches Engagement wurde er von seinem Vater enterbt. 1901 heiratete er Franziska Egel.

Forstner gründete im April 1898 den "Verein der Kutscher und Hilfsarbeiter" und wenig später das Kutscherfachblatt "Die Peitsche", das er selbst redigierte und an dessen Stelle später die modernere Zeitschrift "Das Zeitrad" erschien. 1903 gründete er den Verband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter, der sich aus dem Kutscherverein entwickelte und als dessen Obmann er von 1904 bis 1934 fungierte. Beruflich orientierte er sich nach der Jahrhundertwende neu. 1902 trat er als Beamter in die Allgemeine Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskasse ein und zwischen 1905 und 1924 war er Sekretär der Gehilfenkrankenkasse der Genossenschaft der Groß- und Kleinfuhrwerksbesitzer.

1907 wurde Forstner Mitglied des Parteivorstandes der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Wien. Er kandidierte bei den Reichsratswahlen und war von 1907 bis 1918 Abgeordneter zum Reichsrat. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er der Provisorischen und der Konstituierenden Nationalversammlung an und war von 1920 bis 1934 Abgeordneter zum Nationalrat. Er erwarb sich dabei große Verdienste um die Entwicklung der Kranken- und Unfallversicherung und war ein populärer Versammlungsredner.

Auf kommunaler Ebene war Forstner Mitglied des Provisorischen Gemeinderates der Stadt Wien. Er kandidierte für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im 15. Bezirk und war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt. Zudem war er von 1918 bis 1919 Abgeordnerter zum Niederösterreichischen Landtag. Von 1920 bis 1923 war Forstner Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Als Obmann des freien Gewerkschaftsverbands war er bis zu seiner politisch motivierten Verhaftung durch das Dollfuß-Schuschnigg-Regime im Februar 1934 tätig.

Die städtische Wohnhausanlage Forstnerhof wurde nach dem Politiker benannt.

Quellen

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Alfred Magaziner: Die Wegbereiter. Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung. Wien: Volksbuchverlag 1975, S. 220 ff.
  • Archiv. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung 2 (1986), S. 138 f.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 275
  • Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963
  • Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995

Weblinks