Anton Johann Ospel

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Daten zur Person
Personenname Ospel, Anton Johann
Abweichende Namensform
Titel K.k. Stuckhauptmann und Gemeiner Stadtzeugwart
Geschlecht männlich
PageID 26187
GND 122522168
Wikidata Q592310
Geburtsdatum 2. Juni 1677
Geburtsort Klösterle am Arlberg
Sterbedatum 2. April 1756
Sterbeort Wien
Beruf Architekt, Stadtzeugwart
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 8.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Am Hof 10 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ospel Anton Johann, getauft 2. Juni 1677 Klösterle am Arlberg, † 2. April 1756 Bürgerliches Zeughaus (1, Am Hof 10), Architekt, Stadtzeugwart, Gattin Maria Anna Abend († 14. März 1769 Wien), Witwe des kaiserlichen Postamtsekretärs Franz Saturnius Leopold Lenz († 4. September 1715 Wien). Ospel ist als Architekt in Wien, Niederösterreich und Mähren für die Zeit von 1715 bis 1735 nachweisbar; sein frühklassizistischer Stil wurde von der französischen Baukunst beeinflusst. Er erbaute 1722/1723 die Kirche des Spanischen Spitals (Priesterseminarkirche, 9, Boltzmanngasse 9), 1722-1724 die Pfarrkirche St. Leopold (2; Leopoldskirche [2]) und 1731/1732 das Bürgerliche Zeughaus der Stadt Wien (1, Am Hof 10; heute Feuerwehrzentrale). 1715 trat Ospel als „Stuckhauptmann" der Feuerwehr in den Dienst der Stadt. 1718 wird er als „Fürstlich Liechtensteinischer Ingenieur" bezeichnet. 1720 war er für das von der Stadt Wien im Stephansdom für Eleonore Magdalena (Witwe nach Kaiser Leopold I.) errichtete Trauergerüst verantwortlich (runder Säulentempel). Er betätigte sich als erster in Wien als Pyrotechniker und veranstaltete am 17. November 1732 zu Ehren Karls VI. ein Feuerwerk in der Klosterneuburger Au im Prater, bei dem ein von Ferdinando Galli-Bibiena erbautes türkisches Kastell Verwendung fand. 1733, 1734 und 1745 führte er ähnliche Veranstaltungen durch.

Folgende Wiener Bauten werden ihm zugeschrieben:

  • Wilczekpalais (ursprünglich Lembruchpalais; 1, Herrengasse 5)
  • Billiottesches Stiftungshaus (1, Singerstraße 19)
  • Palais Gollen (1, Weihburggasse; bereits 1725 abgebrochen)
  • Bürgerhaus 1, Tiefer Graben 12
  • Bürgerhaus 1, Petersplatz 10 („Zum Bauerndantz", Umbau, um 1730)

Vielleicht stammt auch die Grundidee zur Kirche von Kaltenleutgeben von Ospel. Ospelgasse.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Justus Schmidt: Der Architekt Anton Ospel. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 10 (1935), S. 52
  • Heinz Schöny: Der Architekt Andotn Ospel. In: Wiener Geschichtsblätter 22 (1967), S. 177 ff.
  • Österreichische Zeitschrift für Denkmalpflege. Hg. vom Institut für Österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes 8 (1954), S. 115 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Reg.
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 49 (Anm. 14)
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3), Register
  • Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 150
  • Anton Wilhelm: Der Vorarlberger Architekt Anton Johann Ospel. Diss. Univ. Innsbruck. Innsbruck 1966