Anna Poskocil

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Daten zur Person

Anna Poskocil, * 10. Jänner 1914 Wien, † 19. Juni 1961 (Sterbedatum fraglich), Hausfrau, Widerstandskämpferin.

Biografie

Anna Poskocil, geborene Kouba, war die Tochter von Rosina Rychtarik, geborene Sima. Über ihre Kindheit und Ausbildung ist nichts weiter bekannt. Sie heiratete den Schneidergehilfen Josef Poskocil (1909–1941). Das Ehepaar wohnte gemeinsam mit Anna Poskocils Mutter in der 16., Panikengasse 33.

Anna und Josef Poskocil waren während der NS-Zeit in der größten tschechischen Widerstandsgruppe – von der Gestapo als "Tschechische Sektion der KPÖ" bezeichnet – aktiv. Laut Aussage der inhaftierten kommunistischen Widerstandskämpferin Marie Oliva soll Anna Poskocil Mitgliedsbeiträge kassiert sowie Flugzettel hergestellt haben. Am 17. Oktober wurde das Ehepaar Poskocil von der Gestapo verhaftet. Josef Poskocil wurde am 6. November 1941 in das KZ Mauthausen deportiert und mit 19 anderen Widerstandskämpfern der "Tschechischen Sektion der KPÖ" erschossen. Anna Poskocil wurde am 2. Oktober 1942 in das KZ Ravensbrück deportiert, wo sie bis zur Befreiung 1945 überlebte.

Sie war Mitautorin des Erinnerungsberichts "Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Geschildert von Ravensbrücker Häftlingen" (mit Maria Berner, Antonia Bruha, Anna Hand, Lisa Kammerstätter (Zisa Diasek), Hermine Löwenstein, Hermine Nierlich-Jursa, Anna Schefzik, Marie Strnad, Irma Trksak und Rosa Vostarek), der 1945 erschien. Darin klärten die ehemaligen KZ-Insassinnen über die Geschehnisse und den Überlebenskampf im Lager auf. Darüber hinaus sind derzeit keine weiteren Informationen zu Anna Poskocil in der Nachkriegszeit bekannt. Sie verstarb voraussichtlich am 19. Juni 1961 und wurde am Hernalser Friedhof im gleichen Grab wie ihr Ehemann bestattet.

Quellen

Literatur

Weblinks