Andreas Joseph Stifft

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Daten zur Person
Personenname Stifft, Andreas Joseph
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., Freiherr, Hofrat, Staats- und Konferenzrat
Geschlecht männlich
PageID 17879
GND 117258547
Wikidata Q498594
Geburtsdatum 29. November 1760
Geburtsort Röschitz
Sterbedatum 16. Juni 1836
Sterbeort Wien
Beruf Mediziner
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Medizin
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 15. Juli 1912
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 64
Ehrengrab Ehrengrab

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Stifft Andreas Joseph (4. Oktober 1814 Freiherr auf Rosenau [Schloss im Bezirk Zwettl, Niederösterreich]), * 29. November 1760 Röschitz, Niederösterreich, † 16. Juni 1836 Schloss Schönbrunn (Schmelzer Friedhof [Exhumierung am 15. Juli 1912]; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 0, links vom Haupttor, Nummer 64 [Stadtrats-Beschluss von 26. Juli 1912]), kaiserlicher Leibarzt. Gattin Anna Josefa Stütz († 1. Februar 1845).

Studium an der Universität Wien (Dr. med. 1784), wurde praktizierender Arzt, 1795 zweiter Stadtphysicus und 1796 Hofarzt; 1799-1835 war Stifft Leibarzt von Franz II. (I.). Außerdem war er 1803-1834 (Pensionierung) Präsident und Direktor der medizinischen Fakultät (Rektor der Universität Wien 1805), ab 1808 Referent für Medizin bei der Studienhofkommission, 1811 Sanitätsreferent im Staatsrat, 1813 wirklicher Staats- und Konferenzrat. Stifft erließ 1804, 1810 und 1833 Ordnungen für das medizinische Studium (1833 Verlängerung von vier auf fünf Jahre, Vorbedingung dreijähriger philosophischer Kurs, zweijährige Klinikpraxis für Doktorat). Er redigierte ab 1811 die von ihm initierten Medizinischen Jahrbücher. Trotz seines Restaurationsprogramms war Stifft auch ein medizinischer Reformator. Er trug der Fachspezialisierung dadurch Rechnung, dass er Chemie, Botanik und Pharmazie sowie die Gerichtsmedizin und die Augenheilkunde (Ophthalmologie) als obligate Fächer einführte. 1804 begründete er die Lehrkanzel für Staatsarzneikunde (Gerichtsmedizin; Ferdinand Bernhard Vietz), 1807 zur Förderung der Chirurgenausbildung nach dem Vorbild des Josephinums das Operateur-Institut (Besetzung mit Vinzenz Kern) und 1812 die erste Augenklinik der Welt (Allgemeines Krankenhaus; 1818 Erhebung der Lehrkanzel zum Ordinariat; Besetzung mit Georg Joseph Beer); er setzte sich auch für die Einführung der Kuhpockenimpfung ein.

Stifftdenkmal.

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Register zu den Nachträgen in Wurzbachs "Biographischem Lexikon des Kaiserthums Österreich". Wien 1923
  • Erna Lesky: Österreichisches Gesundheitswesen im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus. In: Archiv für österreichische Geschichte 122 / 1 (1959), S. 214 ff.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 32 ff.
  • Helmut Wyklicky. Joseph Andreas von Stifft (1760-1836). In: Berühmte Ärzte aus Niederösterreich. Mitteilungen der Ärztekammer für Niederösterreich 3 (1974)
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 20