Alma von Goethe
Alma Sedina Henriette Cornelia von Goethe, * 29. Oktober 1827 in Weimar, † 29. September 1844 in Wien.
Biografie
Alma Sedina Henriette Cornelia von Goethe war nach ihren Brüdern Walter Wolfgang (1818 – 1885) und Wolfgang Maximilian (1820 – 1883) das dritte Kind von Ottilie von Goethe (geb. Freiin von Pogwisch) und August von Goethe. Das Mädchen wuchs im Haus ihres Großvaters Johann Wolfgang von Goethe auf und erhielt dort eine standesgemäße Erziehung. Bereits 1830 verlor das Alma den Vater.
1840 bereiste die damals Dreizehnjährige in Begleitung ihrer Erzieherin Constanze Scheibe erstmals Wien, wo ihre Mutter – mit Unterbrechungen – seit 1835 ihren Lebensmittelpunkt hatte. Ottilie von Goethe war hier gut vernetzt. Durch sie lernte Alma unter anderem Franz Grilparzer kennen. Zurück im Weimar gründete Alma zur Unterstützung Armen-, Siechen- und Waisenhäuser einen Wohltätigkeitszirkel. Almas Plänen, einmal Hofdame zu werden, konnte ihre Mutter nichts abgewinnen und verlangte von ihr, wieder nach Wien zu kommen, weil sie hier bessere Zukunftschancen hätte.
Für die allegorische Figur der Austria auf dem gleichnamigen Brunnen auf der Freyung stand Alma dem Bildhauer Ludwig von Schwanthaler Modell. Alma zu Ehren veranstaltete der Botaniker und Sinologe Stephan Ladislaus Endlicher, ein Freund der Familie, ein Gartenfest. Kurz darauf, traten die ersten Symptome einer Typhusinfektion auf, an der Alma einen Monat von ihrem 17. Geburtstag in der Wohnung ihrer Mutter auf der Mölker Bastei starb. Am 1. Oktober 1844 wurde sie auf dem Ortsfriedhof in Währing beigesetzt. 1885 wurden ihre Gebeine nach Weimar überführt. Betroffen vom frühen Tod des Mädchens schrieb Grillparzer das Gedicht "Alma von Goethe".
Quelle
- Eintrag im Sterbebuch, Unsere Liebe Frau zu den Schotten, 29.09.1844
- Wienbibliothek digital: Parte
- Wienbibliothek digital: Franz Grillparzer: Alma von Göthe (H.I.N.-81963)
Literatur
- Georg Markus: Fundstücke. Meine Entdeckungsreisen in die Geschichte. Wien: Amalthea 2017
- Ruth Rathmeyer: Ottilie von Goethe. Das Leben einer ungewöhnlichen Frau. Stuttgart: Engelhorn 1988