Alliierte Kommission für Österreich

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Behörde
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Letzte Änderung am 20.01.2017 durch DYN.krabina

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Die Alliierte Kommission für Österreich wurde 1945 gemäß dem Ersten Alliierten Kontrollabkommen als vorübergehende Militärregierung der Alliierten Besatzung Österreichs (1945-1955) errichtet. Sie war für das gesamte österreichische Staatsgebiet zuständig. Das Vorbild dafür stellte die 1944 verabschiedete "Vereinbarung über den Kontrollapparat in Deutschland" dar. Allerdings unterschied sich das für Österreich eingerichtete System insofern, da die Zusammenarbeit der Alliierten Kommission dort auch während Spannungen des Kalten Krieges funktionierte.

Bestandteil der Alliierten Kommission war der Alliierte Rat, das Exekutivkomitee und verschiedene Abteilungen. Weitere für Wien spezifische Einrichtungen waren die Wiener Interalliierte Kommandantur sowie die Interalliierte Militärpatrouille.

Die Aufgaben der Kommission bestanden darin, die österreichische Unabhängigkeit von Deutschland zu gewährleisten, freie Wahlen und die Errichtung einer österreichischen Zentralverwaltung zu ermöglichen sowie diese bis dahin selbst zu übernehmen.

Der Vorsitz in der Alliierten Kommission wechselte turnusmäßig monatlich. So übernahm die Sowjetunion die vorbereitende und die erste Sitzung, die USA nahmen ab dem 15. September 1945 den Vorsitz ein, darauf folgte Großbritannien ab dem 15. Oktober 1945 und Frankreich ab dem 15. November 1945. In diesem Zyklus wurde der Vorsitzwechsel weitergeführt.

Die ersten Sitzungen der Alliierten Kommission fanden in den Hauptquartieren der sowjetischen, US-amerikanischen und britischen Alliierten in Wien statt – im Hauptquartier der Sowjetunion, dem Hotel Imperial (1, Kärntner Ring 16), im Gebäude der Österreichischen Nationalbank (9, Otto-Wagner-Platz 3), dem Hauptquartier der USA, und im Schloss Schönbrunn (13, Schönbrunner Schloßstraße), welches das Hauptquartier von Großbritannien darstellte. Später übersiedelten die Gremien der Kommission – mit Ausnahme der Wiener Interalliierten Kommandantur – in das Haus der Industrie (3, Schwarzenbergplatz 4; April 1946-Juli 1956: Stalinplatz 1). Die Alliierte Kommission existierte bis zum Ende der Besatzungszeit 1955.


Literatur

  • Gustav Bihl, Gerhard Meißl, Lutz Musner: Vom Kriegsende 1945 bis zur Gegenwart. In: Wien. Geschichte einer Stadt. Bd. 3: Von 1790 bis zur Gegenwart. Hg. Von Peter Csendes, Ferdinand Opll. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2006, S. 545-815, hier: 554
  • Peter Fritz: Das alliierte Kontrollsystem in Österreich. In: "Österreich ist frei!" Der Österreichische Staatsvertrag 1955. Beitragsband zur Ausstellung auf Schloss Schallaburg 2005. Hg. von Stefan Karner, Gottfried Stangler. Wien: Verlag Berger 2005, S. 88-94, hier: 88 f.
  • Harald Knoll, Barbara Stelzl-Marx: Der Sowjetische Teil der Alliierten Kommission für Österreich. Struktur und Organisation. In: Die Rote Armee in Österreich. Sowjetische Besatzung 1945-1955. Beiträge. Hg. von Stefan Karner, Barbara Stelzl-Marx (=Veröffentlichungen des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung, Sonderband 4), S. 179-217, hier: 179, 181 f.
  • Manfried Rauchensteiner: Der Sonderfall. Die Besatzungszeit in Österreich 1945 bis 1955. Graz: Styria-Reprint 1995, S. 117, 339 ff.