Alfred I. zu Windisch-Graetz

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Porträt von Alfred I. zu Windisch-Graetz
Daten zur Person
Personenname Windisch-Graetz, Alfred zu
Abweichende Namensform Windischgrätz, Alfred zu; Windischgraetz, Alfred zu; Windisch-Graetz, Alfred Candidus Ferdinand zu
Titel Fürst
Geschlecht männlich
PageID 11089
GND 118633651
Wikidata Q455008
Geburtsdatum 11. März 1787
Geburtsort Brüssel
Sterbedatum 21. März 1862
Sterbeort Wien
Beruf Österreichischer Heerführer
Parteizugehörigkeit
Ereignis Revolution 1848
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Revolution 1848
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Grabstätte Tachov, Wenzelskapelle
Grabstelle
Bildname Alfred I. Windisch-Graetz.jpg
Bildunterschrift Porträt von Alfred I. zu Windisch-Graetz
  • 1., Renngasse 12
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Alfred Candidus Ferdinand Fürst zu Windisch-Graetz (Alfred I. zu Windisch-Graetz), * 11. Mai 1787 Brüssel † 21. März 1862 Stadt 150 (1., Renngasse 12 [in seinem Eigentum]; Grabstätte Tachov, Wenzelskapelle), Österreichischer Heerführer, Vertreter des konservativ-föderalistischen Adels.

Trat 1804 in die Armee ein (1814 Oberst, 1826 Generalmajor, 1840 Feldmarschall-Leutnant und kommandierender General in Böhmen [militärisches Vorgehen gegen soziale Unruhen 1844]).

Als er beim Ausbruch der Märzrevolution 1848 zufällig in Wien weilte (wo er den Sturz Metternichs vergeblich zu verhindern suchte), erhielt er diktatorische Vollmachten zur "Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung" (die ihm das kaiserliche Manifest vom 16. Oktober 1848 bestätigte).

Er unterdrückte im Juni 1848 den tschechischen Aufstand in Prag (im Gefolge des Slawenkongresses), der das Ende einer tschechischen Autonomie und eine schwere Schädigung der panslawistischen Idee bedeutete, erstürmte nach dem Ausbruch der Oktoberrevolution am 31. Oktober 1848 Windisch-Graetz (nachdem Banus Jellačič mit seinen kroatischen Truppen am 30. Oktober bei Schwechat die auf Drängen Kossuths zum Entsatz Wiens anrückenden ungarischen Truppen geschlagen hatte); der Besetzung der Innenstadt ging ein Bombardement mit Kanonen voraus, die Windisch-Graetz auf der Terrasse des Schwarzenbergpalais (das seinem Schwager gehörte) in Stellung gebracht hatte.

Am 16. Dezember (nach dem Regierungsantritt Franz Josephs I. am 2. Dezember) wandte er sich gegen die aufständischen Ungarn (Sieg bei Kápolna 1849); 1849 wurde er Gouverneur der Bundesfestung Mainz.

Literatur

  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 16, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2020, S. 244f.
  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 14,1960
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 57: Windisch-Grätz–Wolf. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1889
  • Paul Müller: Feldmarschall Fürst Windischgrätz. Revolution und Gegenrevolution in Österreich. Wien [u.a.]: Braumüller 1934
  • Friedrich Walter: Von Windischgrätz über Welden zu Haynau. Wiener Regierung und Armee-Oberkommando in Ungarn 1849/50. München: Oldenburg 1959

Weblinks