Alexander Van der Bellen

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Daten zur Person
Personenname Bellen, Alexander van der
Abweichende Namensform Van der Bellen, Alexander
Titel Univ.-Prof., Dipl.-Volkswirt, Dr. rer. oec.
Geschlecht männlich
PageID 39242
GND 123275075
Wikidata Q78869
Geburtsdatum 18. Jänner 1944
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Nationalökonom, Politiker
Parteizugehörigkeit Grüne
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage-GW, POLAR
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (07.09.2012 - 24.11.2015)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (07.11.1994 - 05.07.2012)
  • Obmann des Grünen Klubs (1999 - 2008)
  • Bundessprecher der Grünen (1997 - 2008)
  • Ordinarius für Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien (1980 - 1999)
  • Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (1990 - 1994)
  • Bundespräsident (26.01.2017)
  • Beauftragter der Stadt Wien für Universitäten und Forschung (2011 - 2015)

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern der Republik Österreich (Verleihung: 2004)
  • Großstern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2017)
  • Ehrenbürger der Gemeinde Kaunertal (Verleihung: 2019)
  • Ehrenring des Landes Steiermark (Verleihung: 2022)


Alexander Van der Bellen, * 18. Jänner 1944 Wien, Nationalökonom, Politiker.

Biografie

Alexander Van der Bellen ist der Sohn einer Estin und eines Russen mit niederländischen Wurzeln, die aus der estnischen Hauptstadt Tallin stammend auf der Flucht vor der Roten Armee zunächst in Wien, dann im Tiroler Kaunertal Aufnahme fanden. Nach dem Besuch der Volksschule im Kaunertal und des Gymnasiums in Innsbruck (Matura 1962) nahm er an der Universität Innsbruck das Studium der Volkswirtschaft auf, das er zunächst mit dem Titel Dipl.-Volkswirt (1966) abschloss. 1970 promovierte er mit einer Dissertation zum Thema "Kollektive Haushalte und gemeinwirtschaftliche Unternehmungen: Probleme ihrer Koordination" bei Clemens-August Andreae zum Dr. rer. oec.

Bereits seit 1968 arbeitete Van der Bellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Innsbruck. Von 1971 bis 1975 wirkte er als Assistent am Institut für Finanzwissenschaft, unterbrochen von einer Tätigkeit als Research Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin. Nach der Habilitierung im Fach Finanzwissenschaften im Jahr 1975 wurde er im Folgejahr an seiner Stammuniversität zum außerordentlichen Universitätsprofessor berufen. Daneben lehrte er ab 1977 an der Verwaltungsakademie des Bundes.

1980 wechselte der Wirtschaftswissenschaftler als Ordinarius für Volkswirtschaftslehre an die Universität Wien, an der er bis zu seiner Karenzierung im Oktober 1999 lehrte. Seine Forschungsschwerpunkte galten den Themen Finanzierung, Steuerpolitik, öffentliche Unternehmen sowie Umwelt- und Verkehrspolitik. Zwischen 1990 und 1994 fungierte er als Dekan beziehungsweise Dekan-Stellvertreter an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Hochschule.

Der ursprünglich der SPÖ nahestehende Van der Bellen wurde 1992 von den Grünen als Kandidat für das Amt des Rechnungshofpräsidenten nominiert und stieg 1994 als Mandatar dieser Partei in die Politik ein. Er gehörte von 1994 bis 2012 dem Nationalrat an. Im Dezember 1997 übernahm er als Bundessprecher den Vorsitz der Grünen und übte diese Funktion bis Oktober 2008 aus. Er ist damit der bislang am längsten amtierende Bundessprecher in der Geschichte dieser Partei. Außerdem fungierte er von 1999 bis 2008 als Obmann des Grünen Klubs im Parlament. Van der Bellen engagierte sich besonders im Budget-, Wissenschafts-, Finanz-, Industrie- sowie im Außenpolitischen Ausschuss des Nationalrates. Als größter Erfolg in jener Zeit kann die Nationalratswahl 2006 gelten, als die Grünen mit über 11 Prozent der gültigen Stimmen zur drittstärksten Kraft avancierten.

2012 wechselte Alexander Van der Bellen, der bei der vorangehenden Landtags- und Gemeinderatswahl 2010 fast 12.000 Vorzugsstimmen erhalten, das Mandat vorerst aber nicht angenommen hatte, in die Wiener Kommunalpolitik. Daneben war er ab Februar 2011 als ehrenamtlicher Beauftragter der Stadt Wien für Universitäten und Forschung tätig. Seine Aufgabe in dieser Funktion war die Verbesserung und Vertiefung der Beziehungen der Stadt Wien zu den hier ansässigen öffentlichen wie privaten Hochschulen. Im Herbst 2015 beendete er seine kommunalen Tätigkeiten.

2016 trat der Volkswirtschaftler als formell unabhängiger, von den Grünen unterstützter Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten an. Im dritten Wahlgang am 4. Dezember 2016 − im ersten waren die Kandidaten der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP ausgeschieden, der zweite (Stichwahl) war vom Verfassungsgerichtshof aus formalen Gründen aufgehoben worden − setzte er sich mit 53,8 Prozent der Stimmen gegen seinen Konkurrenten Norbert Hofer (FPÖ) durch. Am 26. Jänner 2017 wurde Alexander Van der Bellen zum neunten österreichischen Bundespräsidenten der Zweiten Republik angelobt und am 9. Oktober 2022 mit 56,7 Prozent für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

Als Wissenschaftler ist Van der Bellen Autor zahlreicher Fachpublikationen auf volkswirtschaftlichem, verkehrs- und umweltpolitischem Gebiet. 2015 veröffentlichte er eine Autobiografie unter dem Titel "Die Kunst der Freiheit in Zeiten zunehmender Unfreiheit". Er ist Träger höchster Auszeichnungen der Republik Österreich und des Auslandes.

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Über dieses Bild
Feier anlässlich des 30-jährigen Bestehens des KDZ, November 1999. Quelle: Österreichischer Städtebund

Quellen

Literatur

  • Alexander Van der Bellen: Die Kunst der Freiheit in Zeiten zunehmender Unfreiheit. Wien: Brandstätter 2015
  • Van der Bellen übernimmt Mandat im Wiener Gemeinderat. In: Rathauskorrespondenz, 14.06.2012
  • Mailath: Van der Bellen ist Wiener Hebel in Hochschulpolitik des Bundes. In: Rathauskorrespondenz, 01.02.2011
  • Christian Neuwirth: Alexander van der Bellen. Ansichten und Absichten. Wien: Molden 2001
  • Franz Schandl / Gerhard Schattauer: Die Grünen in Österreich. Entwicklung und Konsolidierung einer politischen Kraft. Wien: Promedia 1996

Weblinks