Albert Starzer
Starzer Albert, * 9. Februar 1863 Plank am Kamp, Niederösterreich, † 25. Juli 1909 (Selbstmord) Wald bei Rodaun, Historiker, Archivar. Studierte an der Universität Wien (Dr. phil., Institut für Österreichische Geschichtsforschung 1887-1889), arbeitete am Österreichischen Institut in Rom (1889-1893) und ab 1893 im niederösterreichischen Landesdienst; 1895-1909 war Stanzer Leiter des Archivs für Niederösterreich (Niederösterreichisches Landesarchiv; ab 1899 Amtstitel Archivdirrektor), wo er sich große Verdienste um die Vermehrung der Bestände erwarb. Ab 1892 Mitglied des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich und Wien, wirkte er 1894-1906 im Ausschuß und 1897-1902 als Redakteur der Topographie von Niederösterreich; ab 1894 Mitglied des Althertum Vereins zu Wien, war er 1901-1907 Redakteur der Geschichte der Stadt Wien beziehungsweise 1902-1907 des Monatsblatts und der „Quellen zur Geschichte der Stadt Wien". Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen (darunter für Wien über Maria am Gestade, den Passauer Hof, die Dorotheer- und die Augustinerkirche sowie die Hofstallungen); er verfaßte auch Regesten für die „Quellen" (erste Abteilung, Bände 1, 5 und 6). Stanzes Hauptwerk sind seine „Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statthalterei" (1897); außerdem verfaßte er Stadtgeschichteen von Korneuburg (1899) und Klosterneuburg (1900). Ab 1905 befand er sich (infolge einer Bürgschaft für seinen Bruder) in finanziellen Schwierigkeiten, die ihn in den Freitod trieben.
Literatur
- Helmuth Feigl: Das Archiv für Niederösterreich und seines Archivare. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Innsbruck [u.a]: Studienverlag / Wien: Österreichische Staatsdruckerei / Bozen: Studienverlag 28 (1975), S. 361 ff, S. 364 ff.
- Karl Lechner: 100 Jahre Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. 1964, S. 111
- Erwin M. Auer, Richard Perger: Die Donnerstags-Gesellschaft des Altertums-Vereins zu Wien. In: Jahrbuch 46 (1990), S. 7 ff., S. 12, S. 14f., S. 23