Al Cook

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Al Cook 2013 in der Wienbibliothek im Rathaus
Daten zur Person
Personenname Cook, Al
Abweichende Namensform Koch, Alois
Titel
Geschlecht männlich
PageID 49387
GND 1035067579
Wikidata Q2636047
Geburtsdatum 27. Februar 1945
Geburtsort Bad Ischl
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Musiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Popgeschichte
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
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Bildname Al Cook.jpg
Bildunterschrift Al Cook 2013 in der Wienbibliothek im Rathaus

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 23. Mai 2006)
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 2015)


Al Cook, * 27. Februar 1945 Bad Ischl, Bluesmusiker.

Biografie

Al Cook wurde als Alois Koch in Bad Ischl (Oberösterreich) geboren und wuchs im Wien der Nachkriegszeit auf. Obwohl er sich als Jugendlicher für Astronomie interessierte und Wissenschaftler werden wollte, begann er 1960 eine Feinmechaniker-Lehre und übte diesen Beruf dreizehn Jahre lang aus. Seine musikalische Laufbahn startete Al Cook, nachdem er 1960 den US-Spielfilm "Gold aus heißer Kehle" von Hal Kantner (1957) im Wiener Beatrix-Kino gesehen hatte – nach "Pulverdampf und heiße Lieder" (1956) der zweite Spielfilm, in dem Elvis Presley eine Rolle übernommen hatte. Al Cook beschloss, Rock'n'Roll-Musiker zu werden, beschäftigte sich intensiv mit der Musik Presleys und erlernte im Selbststudium Gitarre. Der Erfolg stellte sich mit dieser Art Musik in Wien allerdings nicht ein und Al Cook musste neue Wege beschreiten.

Inspiriert durch ein importiertes Tonband mit klassischen Blues-Aufnahmen afroamerikanischer Musiker, studierte er in den kommenden Jahren die Gesangs- und Instrumentaltechniken der Country-Blues-Sänger. Al Cook las Bücher und Magazine, hörte Schellacks und Schallplatten mit Liedern und Interviews von den sogenannten "Vätern des Blues", wie beispielsweise Blind Lemon Jefferson (1823–1929), Son House (1902–1988), Charlie Patton (1891–1934), Blind Blake (1896–1934), Big Bill Broonzy (1903–1958) oder Robert Johnson (1911–1938). Al Cook beherrscht als Autodidakt sämtliche Spielarten des Blues wie beispielsweise die Slide-Gitarre – wobei "Slide" die Technik bezeichnet, bei der man ohne Ton-Sprünge entlang der Bundstäbchen zwischen zwei Tönen gleitet.

1967 gründete er die Band "Al Cooks Blues Classic", die sich 1968 wieder auflöste. Ende der 1960er Jahre gab er viele Konzerte im Golden Gate Club (Akademiestraße Wien), der heute als Wiege der österreichischen Populärmusikszene gilt. Nach dessen Schließung 1970 spielte Cook in der Jazz Föderation in der Währingerstraße.

1969 war Al Cook erstmals bei Wolfgang Kos in der Ö3-"Musicbox" zu hören. Ein Jahr später präsentierte er seine erste LP "Working Man Blues", gefolgt von "Slide Guitar Foolin" (1973) und "Hard Rock Blues" (1975). In dieser Zeit konzertierte Al Cook im Wiener Jazzland gemeinsam mit Bluesgrößen wie Roosevelt Sykes, Johnny Shines, John Jackson, Honeyboy Edwards und Little Brother Montgomery. Die Fachpresse bezeichnete Al Cook bereits im Alter von 28 Jahren als "White King Of Black Blues", das "Jazz Podium" kürte ihn sogar zum besten Blues-Künstler weißer Hautfarbe, was das klassische Genre betraf.

In den 1980er Jahren gründete Al Cook ein Rockabilly-Trio, das sich "Al Cook with Harry and Mike" nannte. Mit Harry Hudson am Schlagzeug und Mike Jerry am Bass feierte das Trio 1983 im Wiener Papas Tapas das Debüt. Ab 1986 widmete sich Al Cook wieder dem authentischen Blues; dabei machte er nie Konzessionen an die Popmusik. 1989 gründete Al Cook gemeinsam mit Charlie Lloyd und Harry Hudson "The Original Al Cook Band". Insgesamt brachte er im Zeitraum 1970 bis 2014 elf LPs und neun CDs bei den Labels Amadeo, B.O.M.B., Bellaphon, Extraplatte, Die Mühle und anderen auf den Markt. Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitet Al Cook ausschließlich mit dem Wiener Blueslabel Wolf-Records.

2014 feierte Al Cook mit einem Konzert im Wiener Metropol sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Die Wienbibliothek arbeitet seit 2015 am Aufbau eines Populärkulturellen Archivs und konnte 2017 eine Sammlung an Fotos, Lebensdokumenten, Korrespondenzen und Arbeitsmaterialien von Al Cook übernehmen.

Diskografie

Quellen

Literatur

  • Al Cook: Kein Platz für Johnny B. Goode. Autobiografie. Wien: Epikuros 2016


Al Cook im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks