Julius von Schlosser

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Daten zur Person
Personenname Schlosser, Julius von
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Univ.Prof., Hofrat, Ritter
Geschlecht männlich
PageID 9442
GND 118931725
Wikidata Q84564
Geburtsdatum 23. September 1866
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1. Dezember 1938
Sterbeort Wien
Beruf Kunsthistoriker, Beamter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-NG
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 30D, Reihe 1, Nr. 5
Ehrengrab historisches Grab
  • 6., Gumpendorfer Straße 21 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Direktor des Kunsthistorischen Museums in Wien

Julius Alwin von Schlosser, * 23. September 1866 Wien, † 1. Dezember 1938 Wien 6, Gumpendorfer Straße 21 (Zentralfriedhof, ursprünglich Ehrengrab, heute Widmung als historisches Grab, Gruppe 30D/1/5), Kunsthistoriker.

Nach seinem Studium an der Universität Wien war Schlosser 1901-1922 Direktor der Sammlung von Waffen und kunstindustriellen Gegenständen im Kunsthistorischen Museum. Er habilitierte sich an der Universität Wien für Kunstgeschichte und lehrte 1922-1936 als Ordinarius. Seine Arbeitsschwerpunkte lagen auf den Gebieten der kunstgeschichtlichen Quellenkunde und der Geschichte der Kunstliteratur. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen (darunter Materialien zur Quellenkunde der Kunstgeschichte, 1914-1920; Die Kunst des Mittelalters, 1923; Künstlerprobleme der Frührenaissance, 5 Bände, 1929-1934; Die Wiener Schule der Kunstgeschichte, 1934).

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe zeigt ein Bild von 1938 Julius von Schlosser mit Parteiabzeichen, wenngleich es in den Archiven keinen Beleg dafür gibt, dass er NDAP-Mitglied war. Der als großdeutsch geltende Schlosser hatte sich bereits 1920 für einen "Anschluss" aus nationalen Gründen ausgesprochen. Eine Büste von ihm findet sich im Arkadenhof der Universität Wien, die durch das Bundesministerium für Unterricht finanziert und 1955 enthüllt wurde.

Schlosserdenkmal, Schlossergasse

Seinem Grab auf dem Zentralfriedhof wurde der Ehrengrabstatus aberkannt. Es wurde in ein historisches Grab umgewidmet.


Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 30 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • E. H. Gombrich: Obituary of Julius von Schlosser. In: Burlington Magazine 74 (1939), S. 98-99. URL: https://gombricharchive.files.wordpress.com/2011/04/showdoc76.pdf [Stand: 27.07.2016]

Weblinks