Pius Nikolaus von Garelli

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Daten zur Person
Personenname Garelli, Pius Nikolaus von
Abweichende Namensform
Titel Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 9268
GND 116439475
Wikidata Q29444993
Geburtsdatum 10. September 1675
Geburtsort Bologna, Italien
Sterbedatum 21. Juli 1739
Sterbeort Wien
Beruf Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 16.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Gruftanlagen St. Stephan
Grabstelle
  • 9., Währinger Straße 22 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präfekt der Hofbibliothek (1723)

Garelli Pius Nikolaus von, * 10. September 1675 Bologna, Italien, † 21. Juli 1739 Alservorstadt 176, Garten (9, Währinger Straße 22; Gruftanlagen St. Stephan), Arzt, Gattin Maria Barbara Cäcilia von Schickh (Tochter des Georg Friedrich Ritter von Schickh, Unterzeichner der Pragmatischen Sanktion), Sohn des Johann Baptist von Garelli. Studium in Bologna (Dr. med. 26. März 1695), kam um 1696 nach Wien, wurde 1703 Leibarzt des späteren Kaisers Karl VI., kaiserlicher Rat, 1715 Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Wien und 1723 Präfekt der Hofbibliothek (Gehalt 2.000 Gulden).

Garelli leitete 1726 die Übersiedlung und Neuaufstellung der Bestände in den Neubau am Josefsplatz. Er begleitete Karl VI. 1728 nach Triest und ließ die in der Steiermark und in Kärnten gefundenen, dort jedoch wenig beachteten römischen Ausgrabungsfunde nach Wien bringen, wo sie im Stiegenaufgang der Hofbibliothek einen Platz fanden. 1732 avancierte er zum ersten Leibarzt Karls VI. Er war ein gelehrter Arzt, jedoch nicht so innovativ wie sein Nachfolger Gerhard van Swieten. Garelli sammelte selbst seltene und kostbare Bücher, die er testamentarisch der Hofbibliothek hinterließ (1.932 Werke). 1736 kam Garelli durch seine Frau in den Besitz des Hauses Alservorstadt 276 (9, Währinger Straße 22), dessen Gärten bis zur Berggasse und Liechtensteinstraße reichten. Garelligasse.

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 [Gesamtaufnahme]
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 33
  • Gustav Freiherr von Suttner: Die Garelli. Ein Beitrag zur Culturgeschichte des XVIII. Jahrhunderts. Wien: Gerold ²1888
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 6. Wien: Holzhausen 1918, S. 228 f.
  • Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. Band 32. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1961, Nr. 5-6