Enea Silvio Piccolomini

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Daten zur Person
Personenname Piccolomini, Enea Silvio
Abweichende Namensform Aeneas Silvius Piccolomini; Pius II.
Titel
Geschlecht männlich
PageID 9193
GND 118594702
Wikidata Q101437
Geburtsdatum 18. Oktober 1405 JL
Geburtsort Corsignano
Sterbedatum 15. August 1464 JL
Sterbeort Ancona
Beruf Papst, Staatsmann, Historiograph, Humanist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 17.04.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bischof von Triest (1447)
  • Bischof von Siena (1450)
  • Papst (19.08.1485 bis 15.08.1464)

Piccolomini Enea Silvio (Aeneas Silvius Piccolomini), * 18. Oktober 1405 Corsignano (Pienza), Toskana, † 15. August 1464 Ancona, Papst, Staatsmann, Humanist, Historiograph.

Biografie

Entstammte einer Sieneser Adelsfamilie, studierte in Siena und Florenz, war 1431-1442 beim Konzil von Basel als Kardinalssekretär und 1442-1455 als Geheimschreiber und Rat Friedrichs III. tätig. 1446 wurde er Geistlicher, 1447 Bischof von Triest und 1450 Bischof von Siena. 1448 war er an der Vermittlung des Wiener Konkordats maßgeblich beteiligt, 1452 ebenso an der Hochzeit und Kaiserkrönung Friedrichs III. Nach Verlassen des kaiserlichen Diensts wurde Piccolomini 1456 Kardinal und 1458 Papst (Pius II.). Er bemühte sich, einen Kreuzzug zur Wiedergewinnung des 1453 von den Türken eroberten Konstantinopel zustande zu bringen, starb jedoch während der Vorbereitungen. Piccolomini brachte Nikolaus von Cues und Capistran nach Österreich. Aus seinem umfangreichen literarischen Werk ist für Wien (und Österreich) eine eingehende Beschreibung der Stadt zu erwähnen, die auch eine Schilderung des städtischen Lebens enthält. Es handelt sich um die älteste bekannte Stadtbeschreibung. Martin Wagendorfer konnte zeigen dass die Beschreibung zu 1454/55 bzw. in einer etwas späteren Fassung seiner Historia Austrialis zu 1457/58 zu datieren ist. Die Beschreibung war entgegen früheren Meinungen niemals Teil eines Briefes, sondern stets Teil seiner "Historia Austrialis" (1454-1458).

Literatur

  • Martin Wagendorfer, Adolf Rusch: Die Historia Austrialis und St. Paul, Cod. Blas. Chart. 7/2. Zu Datierung und Überlieferung der Wien-Beschreibungen des Eneas Silvius Piccolomini. In: Christian Gastgeber – Elisabeth Klecker [Hg.]: Neulatein an der Universität Wien. Ein literarischer Streifzug. Franz Römer zum 65. Geburtstag gewidmet (Wien 2008), S. 89-102
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Alphons Lhotsky: Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte Österreichs. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Erg.-Bd. 19 (1963), S. 392 ff.
  • Alphons Lhotsky: Aufsätze und Vorträge. Hg. von Hans Wagner. Band 3: Historiographie. Wien: Verl. für Geschichte u. Politik 1972, S. 26 ff.
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien [u.a.]: Österreichischer Bundesverlag [u.a.], S. 182 f.
  • Kurt Adel: Enea Silvio Piccolomini – Papst und Humanist, in: Das österreichische Wort (1962)
  • Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen. Wien: Hollinek 1956, S. 589
  • Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 22 (1929), S. 186 ff.
  • Isabella Ackerl [Hg.]: Die Chronik Wiens. Die Weltstadt von ihren Anfängen bis heute. Dortmund: Chronik-Verlag 1988, S. 507