Martin Dobrizhoffer

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Daten zur Person
Personenname Dobrizhoffer, Martin
Abweichende Namensform Dobritzhoffer, Martin
Titel
Geschlecht männlich
PageID 6822
GND 130235547
Wikidata Q347485
Geburtsdatum 1718
Geburtsort Friedberg, Böhmen
Sterbedatum 17. Juli 1791
Sterbeort Wien
Beruf Ethnologe, Jesuit
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Himmelpfortgasse 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Martin Dobrizhoffer, getauft 5. September 1718 Friedberg, Böhmen (Frymburk, Tschechische Republik; laut Taufmatrik!), † 17. Juli 1791 Stadt 1355 (1, Himmelpfortgasse 9), Ethnologe, Jesuit.

Trat 1734 in Wien in den Jesuitenorden ein, studierte hier Philosophie, in Graz Theologie; 1748 wurde er als Missionar nach Paraguay entsandt, wo er an der Gründung eines geistlichen Musterstaats mitwirken sollte ("Jesuitenstaat", 1767 aufgehoben, die Jesuiten vertrieben). 1769 wurde er in Wien Bibliotheksgehilfe am Professhaus der Societas, dann Prediger in der Theresienkapelle und Verwalter einer Lehrlingsbruderschaft in der Kirche Am Hof (Professhauskirche), 1773 (nach der Ordensaufhebung) Weltpriester und Hofprediger (ab 1779 Ehrenpension). Er verfasste bedeutende Werke zur Ethnologie und Linguistik.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Herzberg [u.a.]: Bautz 1975 - lfd.
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Max Kratochwill: Martin Dobrizhoffer. Zu seiner Lebensgeschichte. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Band 23-25. Wien: Verein für Geschichte der Stadt 1967-1969, S. 198 ff. (Klärung des Geburtsdatums und -orts)
  • Gustav Otruba: Der Anteil österreichischer Jesuitenmissionäre am „heiligen Experiment" von Paraguay. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Band 63. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1955, S. 441 f.
  • Günther Hamann: Jesuiten unserer Heimat als Forscher und Kolonisatoren im brasilianischen Südamerika. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 71 (1963), S. 370 ff.
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 19
  • Angelika Kitzmantel: Die Jesuitenmissionare Martin Dobrizhoffer und Florian Paucke und ihre Beiträge zur Ethnographie des Gran Chaco im 18. Jahrhundert. Diss., Ludwig-Maximilians-Universität. München 2004
  • Galaxis Borja González: Jesuitische Berichterstattung über die Neue Welt. Zur Veröffentlichungs-, Verbreitungs-, und Rezeptionsgeschichte jesuitischer Americana auf dem deutschen Buchmarkt im Zeitalter der Aufklärung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2011 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte, 226)

Weblinks