Hans Rott (Musiker)

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Daten zur Person
Personenname Rott, Hans
Abweichende Namensform Rott, Johann Nepomuk Karl Maria
Titel
Geschlecht männlich
PageID 41558
GND 121196488
Wikidata Q550825
Geburtsdatum 1. August 1858
Geburtsort Braunhirschengrund (heute: Wien, 15. Bezirk) 414678-5
Sterbedatum 25. Juni 1884
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Musiker, Komponist, Dirigent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Österreichische Nationalbibliothek
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 3.04.2024 durch WIEN1.lanm09kka
Begräbnisdatum 25. Juni 1884
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 23, Reihe 2, Platz Nr. 59

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hans Rott, * 1. August 1858 Braunhirschengrund (Braunhirschen; heute Wien 15.), † 25. Juni 1884 Wien (Niederösterreichische Landesirrenanstalt), Komponist.

Biografie

Hans Rott wurde 1858 in Braunhirschen als außerehelicher Sohn des seinerzeit gefeierten Schauspielers Carl Mathias Rott (1807-1876) und der Sängerin und Schauspielerin Maria Rosalia Lutz (1840-1872) geboren. Von 1874 bis 1878 studierte Rott am Wiener Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. Zu seinen Lehrern zählten hier Hermann Grädener (Harmonielehre), Franz Krenn (Kontrapunkt) und Leopold Landskron (Klavier). Im Orgelspiel wurde er von Anton Bruckner unterrichtet, der ihn sehr schätzte und unterstützte. Von seinen Mitschülern im Kompositionsunterricht sind vor allem Gustav Mahler, Rudolf Krzyzanowski und Mathilde Kralik zu erwähnen.

Hans Rott lebte stets in schwierigen finanziellen Verhältnissen, die sich durch den Tod des Vaters im Jahr 1876 weiter verschlechterten. Die Organistenstelle, die Rott von 1876 bis 1878 an der Piaristenkirche in Wien innehatte, konnte daran nur wenig ändern. Nachdem auch sein Antrag um ein staatliches Stipendium abgelehnt wurde, sah sich Rott gezwungen im Jahr 1880 seine geliebte Heimatstadt zu verlassen und eine Stelle als Chorleiter in Mühlhausen (Elsass) anzutreten. Zu dieser Anstellung kam es aber nicht mehr, da sich bei der Abreise dorthin bei Rott so schwere Anzeichen einer psychischen Krankheit zeigten, dass er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden musste.

Hans Rott verbrachte den Rest seines Lebens in der Niederösterreichischen Landes-Irrenanstalt in Wien-Alsergrund und verstarb dort 1884 im Alter von nur 25 Jahren an Tuberkulose.

Hans Rott komponierte vor allem Vokal- und Klavierwerke, Kammermusik und Orchesterwerke. Als Hauptwerk gilt seine Symphonie Nr. 1 in E-Dur, die 1989 wiederentdeckt wurde und sich seitdem großer Beliebtheit erfreut. Diese Symphonie wird auch immer wieder in Zusammenhang mit den psychischen Problemen von Rott gebracht, da sie von Johannes Brahms negativ beurteilt wurde und der Dirigent Hans Richter sie nicht zur Aufführung gebracht hatte.

Hans Rott wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben (Gruppe 23, Reihe 2, Platz Nr. 59). Da das Grab zwischenzeitlich neu vergeben wurde weist eine angebrachte Gedenktafel auf Hans Rott hin.

Literatur

  • Uwe Harten [Hg.]: Hans Rott (1858-1884). Biographie, Briefe, Aufzeichnungen und Dokumente aus dem Nachlaß von Maja Loehr (1888-1964). Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
  • Heinz-Klaus Metzger / Rainer Riehn [Hg.]: Hans Rott - Der Begründer der neuen Symphonie (Musik-Konzepte 103/104). München: Edition Text + Kritik 1999

Weblinks