Friedrich Wieser

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Daten zur Person
Personenname Wieser, Friedrich von
Abweichende Namensform Wieser, Friedrich
Titel Ritter, Dr. iur., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 39309
GND 119111403
Wikidata Q84482
Geburtsdatum 10. Juli 1851
Geburtsort Wien
Sterbedatum 23. Juli 1926
Sterbeort Brunnwinkel
Beruf Soziologe, Nationalökonom, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Zwischenkriegszeit
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Dornbacher Friedhof
Grabstelle Gruppe 11, Nummer 1A
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Rektor der Universität Prag (1901 bis 1902)
  • Abgeordneter zum Böhmischen Landtag (1901 bis 1902)
  • Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates (19.05.1917 bis 11.11.1918)
  • Handelsminister (30.08.1917 bis 11.11.1918)

Friedrich Freiherr von Wieser, * 10. Juli 1851 Wien, † 23. Juli 1926 Brunnwinkel, Jurist, Nationalökonom, Politiker.

Biografie

Friedrich Wieser ist das vierte von neun Kindern des Finanzfachmanns Leopold Wieser und dessen Ehefrau Mathilde. Er besuchte 1861 bis 1868 das Wiener Schottengymnasium und nahm danach das Studium der Rechtswissensdchaften an der Universität Wien auf. Er promovierte 1875 zum Dr. iur. und erhielt ein Stipendium für weitere Studien an den Universitäten Heidelberg, Leipzig und Jena, wo er sich im Fach Nationalökonomie spezialisierte.

Bereits ab 1872 war Wieser als Konzeptspraktikant und ab 1874 als Konzipist an der niederösterreichischen Finanzlandesdirektion in Wien tätig. 1884 habilitierte er sich mit einer Arbeit "Über den Ursprung und die Hauptgesetze des wirtschaftlichen Werthes" für politische Ökonomie an der Universität Wien und wurde im selben Jahr als außerordentlicher Universitätsprofessor an die Universität Prag berufen. 1889 avancierte er zum Ordinarius und 1901 bis 1902 stand er der Prager Universität als Rektor vor. 1903 kehrte er nach Wien zurück, um die Nachfolge Carl Mengers am Lehrstuhl für politische Ökonomie anzutreten. Hier wurde er 1922 emeritiert. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse gald Aspekten der Geldtheorie. Er prägte den Begriff "Grenznutzen" und entwickelte eine Oppurunitätskostenlehre. Gemeinsam mit seinem Schulfreund und Schwager Eugen Böhm-Bawerk baute er die von Menger begründete Österreichische Schule der Nationalökonomie weiter aus.

Im Mai 1917 wurde der Wissenschaftler, der bereits 1901 bis 1902 Mitglied des böhmischen Landtags gewesen war, vom Kaiser zum Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit ernannt; von August 1917 bis zum Zerfall der Donaumonarchie im November 1918 fungierte er als Handelsminister der österreichischen Reichshälfte.

Wieser war Mitglied einer Reihe wissenschaftlicher Gesellschaften, so etwa ab 1891 wirkliches Mitglied und 1898 bis 1903 Präsident der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen sowie ab 1906 korrespondierendes.und ab 1915 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien. 1916 war er Mitgründer und bis 1917 Präsident der Österreichischen Politischen Gesellschaft in Wien. Neben zahlreichen Publikationen auf dem Gebiet der Nationalökonomie veröffentlichte er 1926 das geschichtsphilosophische Werk "Das Gesetz der Macht".

1957 wurde Friedrich Wieser im Arkadenhof der Universität ein Denkmal gewidmet.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 3. Leipzig: Barth, S. 71 ff.


Friedrich von Wieser im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks