Adam Latschka

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Latschka, Adam
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 29337
GND 13297715X
Wikidata Q60816833
Geburtsdatum 5. Juni 1847
Geburtsort Blumenthal, Niederösterreich
Sterbedatum 3. Juli 1905
Sterbeort Purkersdorf, Niederösterreich
Beruf Seelsorger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Ottakringer Friedhof
Grabstelle Gruppe NK, Reihe 15, Nummer 1
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 9., Pramergasse 9 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger von Niederösterreich

Latschka Adam, * 5. Juni 1847 Blumenthal, Niederösterreich (Ehrenbürger), † 3. Juli 1905 Purkersdorf, Niederösterreich (Ottakringer Friedhof), Seelsorger. War ab 1872 Priester, vorerst Kooperator in Böhmischkrut (Niederösterreich), dann bis 1880 in Perchtoldsdorf, bis er 1890 Kooperator an der Votivkirche und 1897 Pfarrer in Altottakring wurde; er war außerdem Vertreter des erzbischöflichen Ordinariats im Ortsschulrat des 16. Bezirks, Inspektor des Religionsunterrichts in Volks- und Hauptschulen, Präses der katholischen Arbeiterinnenvereine im 9. (Pramergasse 9) und 16. Bezirk sowie päpstlicher Ehrenkämmerer. Dem Gemeinderat gehörte Latschka 1889-1902 an; er nahm häufig zu Schulfragen Stellung und befaßte sich mit Sozialpolitik (er forderte die Errichtung von Warenhäusern, Vorschußkassen sowie einer Trödlerhalle im 9. Bezirk, lehnte private Pfandleihanstalten ab und setzte sich für eine Reform der Armenpflege ein); in einigen Bereichen war Latschka seiner Zeit voraus (er forderte die Gewährung von Verpflegskosten an Mitglieder der Arbeiterkrankenkasse in Spitälern, 1890 den Erwerb von Grundstücken durch die Gemeinde zwecks Errichtung von Volkswohnungen, 1891 die Besteuerung der Börse und die Errichtung eines Nutzviehmarkts, 1894 die Kommunalisierung der Freiwillige Rettungsgesellschaft, 1895 die Installation einer elektrischen Beleuchtung auf dem Ring zwischen Kärntnertor und Stubenring sowie 1896 die Verlegung eines schalldämpfenden Pflasters vor dem Allgemeinen Krankenhaus). Er nahm an den von Karl von Vogelsang initiierten Entenabenden teil, bei denen die geistige Grundlagen der späteren Christlichsozialen Partei erarbeitet wurden. Er veröffentlichte u. a. „Die Türken in Perchtoldsdorf im Jahre 1683" (1883) und „Der Lehrling in der sozialen Frage". Latschkagasse.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 46
  • Wiener Kirchenzeitung, 13. 06. 1965
  • Diözesanblatt, 01. 05. 1962 (Beilage)
  • Reichspost, 04. 07. 1905