Johannes Fuchsmagen

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Daten zur Person
Personenname Fuchsmagen, Johannes
Abweichende Namensform Fuxmagen, Johannes
Titel Magister
Geschlecht männlich
PageID 28486
GND 136011357
Wikidata Q59653323
Geburtsdatum 1450 JL
Geburtsort Hall, Tirol
Sterbedatum 3. Mai 1510 JL
Sterbeort Melk, Niederösterreich
Beruf Diplomat, Gelehrter, Sammler, Lehrer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit, Mittelalter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 1., Seilergasse; Spiegelgasse 12; 11 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johannes Fuchsmagen, * um 1450 Hall, Tirol, † 3. Mai 1510 Melk, Niederösterreich (Grabstelle im ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift Dorotheerkloster verschollen), Diplomat, Gelehrter, Sammler, Lehrer Kaiser Maximilians I.

Biografie

Sproß einer Haller Ratsbürgerfamilie (Vater: Sigmund Fuchsmagen; Mutter. Priska Clafiger), studierte in Freiburg/Breisgau (ab 1469), wurde 1472 Magister, 1478 Dekan der Artistenfakultät und 1484 Licenciat jur. can. Ab 1482 als Iaufender Sekretär in Innsbruck, wurde Fuchsmagen Bürgermeister seiner Heimatstadt Hall und 1485 Rat Friedrichs III. und unternahm in den folgenden Jahren zahlreiche Gesandtschafts- und Dienstreisen (1487 Venedig, 1488 Köln und Brügge, wo er zur Freilassung des Königs Maximilians beigetragen hat, 1489 Rom, 1491 Ofen): 1492 befand sich Fuchsmagen am kaiserlichen Hof zu Linz. 1493 kam er nach Wien, wurde Statthalter der niederösterreichischen Lande und war 1501-1510 Rat des „Regiments". Mitglied und Vorstand der Sodalitas Danubiana, eines literarischen Klubs, latinisierte er seinen Namen 1497 in „Fusemannus". Fuchsmagen erwirkte die Berufung des Konrad Celtes (1497) und des Johannes Stabius (1501) nach Wien, stiftete 1501/1506 einen Gobelin für das Wiener Dorotheerkloster (der nach der Barockisierung der Stiftskirche nach Stift Heiligenkreuz gelangte) und war mit Reuchlin, Peutinger und anderen Humanisten bekannt. Im Sinne des Humanismus wirkte Fuchsmagen auch bei jeder Gelegenheit für die Pflege der klassischen Altertumswissenschaft. Spendete Kaiser Friedrich III. aus seinem Besitz das Falkenbuch (Wiener Handschrift, 13. Jahrhundert). In seinem Haus (1., Seilergasse 12, Spiegelgasse 11, erworben 1493) bewahrte er neben seiner Bibliothek auch eine stattliche Sammlung römischer Grabsteine.

Literatur

  • Hans Ankwicz-Kleehoven: Der Gobelin des Dr. Fuchsmagen in Heiligenkreuz. In: Hans Ankwicz-Kleehoven: Alt-Wiener Kalender für das Jahr 1924. Wien: Wiener Drucke 1924, S. 64 ff.
  • Karl Großmann: Die Frühzeit des Humanismus in Wien bis zu Celtis Berufung. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 22 (1929), Heft 2/3, S. 273 ff.
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 249-251
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Walter Zechmeister: Grüfte und Gräber in St. Dorothea. Bestattung Klosterfremder bei den Wiener Augustiner Chorherren. Buchschmiede: Wien 2023. Nr. 021, S. 64-70.

Weblinks