Josef Marx

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Josef Marx (1952)
Daten zur Person
Personenname Marx, Josef
Abweichende Namensform Marx, Joseph
Titel Dr.phil., Hon.-Prof., o. Prof., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 26882
GND 118578529
Wikidata Q506561
Geburtsdatum 11. Mai 1882
Geburtsort Graz
Sterbedatum 3. September 1964
Sterbeort Graz
Beruf Komponist, Musikpädagoge, Musikkritiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 8. September 1964
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32C, Nummer 29
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Josef Marx.jpg
Bildunterschrift Josef Marx (1952)
  • 3., Traungasse 6 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Professor für Musiktheorie, Harmonielehre, Komnposition und Kontrapunkt an der Universität Wien (1914 bis 1952)
  • Leiter der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (1922 bis 1924)
  • Rektor der Hochschule für Musik in Wien (1924 bis 1927)
  • Professor für Musikwissenschaften an der Universität Graz (1947 bis 1952)
  • Präsident des Österreichischen Komponistenbundes (1947 bis 1964)
  • Präsident der Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverkeger (AKM) (1950 bis 1964)

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 19. Juni 1947)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 11. Mai 1942)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 19. September 1957, Übernahme: 4. November 1957)
  • Joseph-Marx-Preis (Übernahme: 18. Mai 1962)
  • Preis der Stadt Wien für Publizistik (Verleihung: 1927)
  • Preis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 1952)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für Musik (Übernahme: 21. Dezember 1950)
  • Hofrat (Verleihung: 1923)

Josef (Joseph) Marx, * 11. Mai 1882 Graz, † 3. September 1964 Graz, Komponist, Musikpädagoge.

Biografie

Josef Marx studierte an der Universität Graz Musikwissenschaften und Kunstgeschichte und lehrte von 1914 bis 1952 als Professor an der Akademie für Musik und darstellende Kunst, wo er auch in leitender Funktion tätig war (Direktor der Akademie 1922 bis 1925, Rektor 1925 bis 1927 sowie Leiter der der Akademie angeschlossenen Fachhochschule für Musik 1924 bis 1927). Während der Zeit des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes war er Mitglied des Staatsrats. Zudem war er Präsident des Österreichischen Komponistenbunds, Präsident der österreichischen Musiklehrerschaft und Vizepräsident der AKM (dieser Ämter 1938 enthoben, jedoch im Personalstand der Akademie belassen).

Die Zeit des Nationalsozialismus verbrachte Marx in Wien. Bekannt ist, dass der angesehene Komponist während dieser Zeit unter anderem Vorträge hielt und Ehrungen entgegennahm. Marx, der sein Leben lang mit zahlreichen jüdischen Künstlern befreundet war, distanzierte sich öffentlich nicht vom NS-Regime, was nach seinem Tod zu Kontroversen führte. Von 1947 bis 1952 war er Honorarprofessor für Musikwissenschaften in Graz, 1949 wurde er zum o. Prof. an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien ernannt, von 1950 bis 1964 war er Präsident der AKM. Außerdem betätigte sich Marx als Musikkritiker der Wiener Zeitung. Seine Kompositionen umfassen Symphonien, Streichquartette, Chorwerke, Klavierstücke und Lieder (bei denen er von Hugo Wolf beeinflusst wurde); Marx blieb in seinen Werken der klassischen Tradition verbunden. Verschiedene Veröffentlichungen (Betrachtungen eines romantischen Realisten, 1946; Weltsprache Musik, 1964). Von 1915 bis 1964 wohnte er in der Traungasse 6, im 3. Bezirk, wo eine Gedenktafel an den Künstler erinnert.

In den Beständen der Wienbibliothek im Rathaus befinden sich zahlreiche Materialien von und über Josef Marx


Literatur

  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Getrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat 1934-1938. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [u.a.] 1991
  • Erik Werba: Josef Marx. Eine Studie. Wien: Österreichische Musikzeitschrift [1964] (Österreichische Komponisten des XX. Jahrhunderts, 1)
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 116. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1966, S. 254
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 85
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 67
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 30.04.1952, 10.05.1961

Weblinks