Moritz Kaposi

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Daten zur Person
Personenname Kaposi, Moritz
Abweichende Namensform Kohn, Moritz; Kaposi, Moriz
Titel Dr. med., ao. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 24245
GND 117568538
Wikidata Q551538
Geburtsdatum 23. Oktober 1837
Geburtsort Kaposvár, Ungarn
Sterbedatum 6. März 1902
Sterbeort Wien
Beruf Arzt, Dermatologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Moritz Kaposi (eigentlich Kohn), * 23. Oktober 1837 Kaposvár, Ungarn, † 6. März 1902 Wien (Döblinger Friedhof), Dermatologe, Gattin (1869) Martha Hebra, Tochter des Dermatologen Ferdinand von Hebra. Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. 1861) absolvierte Kaposi eine zweijährige Ausbildungszeit an der Universitäts-Klinik für Syphilis und Hautkrankheiten im Allgemeinen Krankenhaus bei Carl Sigmund und trat danach (1866) als Assistent in die unter der Leitung Ferdinand von Hebras stehende Universitäts-Klinik für Hautkrankheiten und Syphilis (Dermatologie) ein. 1866 konnte er sich dort habilitieren (ao. Prof. 1875). Kaposi trat 1871 zum Katholizismus über und änderte seinen Namen (nach seiner Vaterstadt).

Zusammen mit dem experimentellen Pathologen Salomon Stricker erstrebte Kaposi die Fundierung der dermatologischen Krankheitslehre auf pathologisch-anatomischer und histologischer Basis. Gemeinsam mit seinem Lehrer und Schwiegervater Hebra veröffentlichte Kaposi 1876 den zweiten Teil des Lehrbuchs (In: Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie von Rudolf Virchow, Band drei). 1879 erschien sein eigenes Lehrbuch der "Pathologie und Therapie der Hautkrankheiten in 50 Vorlesungen ..." (Fünf Auflagen, zahlreiche Übersetzungen). 1879 supplierte Kaposi nach Hebra die Klinik und wurde 1881 Ordinarius und Vorstand derselben. Eine Reihe von Krankheitsbildern wurde von Kaposi erstmals beschrieben (Xeroderma pigmentosum, diabetische und leukämische Hautveränderungen, Herpes zoster gangraenosus), insbesonders das multiple idiopathische Pigmentsarkom (Kaposi-Sarkom). Dieses schwere Krankheitsbild beschrieb Kaposi 1872 im Archiv Dermat. Syph. 4 [1872], S. 265 ff.; seit Bekanntwerden der AIDS-Infektionen wird dieser Tumor gegenwärtig häufiger beobachtet.

Kaposidenkmal, Kaposigasse.

Quelle

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892 ff.
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Karl Holubar / Jézsef Frankl: A. Kaposi. In: American Journal of Dermatopathology 3 (1987), S. 349 ff.
  • Karl Holubar / Wolf T. Klaus: Kaposi sesquicentennial. In: Journal of the American Academy of Dermatology 17 (1987), S. 1082 ff.
  • Karl Holubar / Stella Fatovic-Ferencic: Moriz Kaposi 1837-1902: a historical reappraisal. Österreichische dermatologische Gesellschaft o.J.
  • Münchner Medizinische Woche. 49 (1902), S. 708 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 52. Wien: Springer 1902, S. 449 f.
  • Deutsche Medizinische Wochenschrift 15. 1902
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 15 (1902), 291 f.
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1902/1903 Wien: Selbstverlag der Universität, S. 41 ff.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 345 ff.

Weblinks