Hugo Thimig

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Hugo Thimig, 1895 (signiert 1907), fotografiert von Rudolf Krziwanek
Daten zur Person
Personenname Thimig, Hugo
Abweichende Namensform Thimig, Hugo August
Titel Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 24199
GND 11875713X
Wikidata Q73355
Geburtsdatum 16. Juni 1854
Geburtsort Dresden 4012995-0
Sterbedatum 24. September 1944
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schauspieler, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Zwischenkriegszeit, Theater, Burgtheater (Institution), Theater in der Josefstadt (Institution), Schauspieler, Burgtheatergalerie, Ehrenmitglieder des Burgtheaters, Schauspieler, Ehrenring
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.03.2024 durch DYN.michaelponstingl
Begräbnisdatum 2. Oktober 1944
Friedhof Sieveringer Friedhof
Grabstelle Grab 2/13/76
Bildname HugoThimig.jpg
Bildunterschrift Hugo Thimig, 1895 (signiert 1907), fotografiert von Rudolf Krziwanek
  • 18., Gymnasiumstraße 49 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Direktor des Burgtheaters (1912, bis: 1917)

  • Ehrennadel des Burgtheaters
  • Goethe-Medaille (Verleihung: 1942)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 16. April 1944)

Hugo (August) Thimig, * 16. Juni 1854 Dresden, † 24. September 1944 Wien, Schauspieler, Theaterdirektor.

Biografie

Hugo Thimig nahm nach Absolvierung einer „Handels-Lehr-Anstalt" dramatischen Unterricht und debütierte in Bautzen. Über Dresden und Breslau (1874), wo er als jugendlicher Liebhaber und Komiker in der Tradition der Commedia dell'arte auftrat (sein großes Talent im Slapstick trug ihm den Beinamen eines Charlie Chaplin der Bühne ein), kam er ans Burgtheater, an dem er bis 1923 (ab 1919 als Gastschauspieler) spielte. Von 1912 bis 1917 war er Burgtheaterdirektor.

Im Alter gehörte er von 1924 bis 1933 dem Ensemble des Theaters in der Josefstadt an (wo es 1928 zur denkwürdigen Aufführung von Nestroys „Der Traum von Schale und Kern" kam, in dem Thimig mit seinen drei Kindern gemeinsam auf der Bühne stand). Im Lauf seiner langen Laufbahn spielte er ungezählte Rollen im komischen wie im Charakterfach; manche seiner Rollen wurden Höhepunkte der Theatergeschichte (beispielsweise Narr in "Was ihr wollt", Dorfrichter Adam in "Der zerbrochene Krug", Schmock in "Journalisten" und Truffaldino in "Der Diener zweier Herren").

Thimig besaß die größte Privattheatersammlung (darunter 20.000 Druckschriften, 40.000 Autographen, 60.000 Bildobjekte), die er 1922 der Österreichischen Nationalbibliothek verkaufte (womit der Grundstock zum Österreichischen Theatermuseum gelegt war). Er war Hofrat und erhielt 1944 den Ehrenring der Stadt Wien. Thimig verstarb 1944 in Wien und wurde am Sieveringer Friedhof (Grab 2/13/76) im Grab seines Sohnes Hermann Thimig beigesetzt.

Seine Kinder waren Helene Thimig (1889-1974), Hermann Thimig (1890-1982), Fritz Thimig (1893-1936) und Hans Thimig (1900-1991).

Quellen

Literatur

  • Michael Ponstingl: Theater für die Kamera. Fotografische Passionen des Hofschauspielers Hugo Thimig (= Beiträge zur Geschichte der Fotografie in Österreich, Bd. 23), mit einer biografischen Skizze von Elisabeth Großegger. Salzburg: Fotohof edition 2024
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Edda Fuhrich [Hg.]: Die Thimigs, ihr Leben für das Theater. Ausstellung der Max-Reinhardt-Forschungs- und Gedenkstätte, Salzburg. Salzburg 1977
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830-1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 172
  • Hedwig Pistorius: Österreichisches Theatermuseum. Gedenkräume. 1991, S. 17 ff., S. 57 f.
  • Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. Wien: Eigenverlag 1976 (Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43) S. 27
  • Gertrude Srncik: Die Burgtheater-Direktion Hugo Thimig's. Diss. Univ. Wien. Wien 1949
  • Arthur Kahane: Die Thimigs. Theater als Schicksal einer Familie. Leipzig: Weibezahl 1930


Hugo Thimig im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks