Giovanni Giuliani

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Daten zur Person
Personenname Giuliani, Giovanni
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 23906
GND 118695177
Wikidata Q89642
Geburtsdatum 1663
Geburtsort Venedig
Sterbedatum 5. September 1744
Sterbeort Stift Heiligenkreuz, Niederösterreich
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Giovanni Giuliani, * Ende 1663 (manche Quellen: 1664) Venedig, † 5. September 1744 Stift Heiligenkreuz, Niederösterreich, Bildhauer, Gattin (13. Jänner 1693 St. Leopold; Scheidung) Anna Felicitas Grässl, Tochter eines Gärtners. War Schüler bei Giuseppe Mazza in Venedig und Bologna und ging zwischen 1680/1690 bei Andreas Faistenberger in München (der damals für die Theatinerkirche arbeitete) in die Lehre.

Seine selbständige Tätigkeit begann in Wien, wo er sich um 1690 niederließ (Ablegung des Bürgereids 22. April 1695). Giuliani arbeitete vor allem für Johann Adam Fürst Liechtenstein (dekorative Skulpturen für das Wiener Stadtpalais [1; Attika-, Fassaden- und Vestibülfiguren, Skulpturen am Seitenportal, Puttigruppen und Nischenfiguren im Stiegenhaus, Figuren am unteren Treppenlauf]), den Prinzen Eugen (vier die Treppe flankierende Atlanten), das Sommerpalais in der Vorstadt Roßau [9; Attikafiguren auf den Nebengebäuden] und das Schloss in Eisgrub, Mähren [22 Sandsteinfiguren als dekorative Plastik für Stallgebäude; 1700/1701]) sowie für niederösterreichische Kirchen. Bis 1699 wohnte er im Jesuitenkolleg im Stubenviertel.

Der wichtigste geistliche Auftraggeber Giulianis war das Zisterzienserstift Heiligenkreuz, in das er (laut Kontrakt von 25. Februar 1711), nachdem er Wien 1710 schuldenhalber hatte verlassen müssen, als Familiaris aufgenommen wurde, wofür er sich zu lebenslangen künstlerischen Diensten und zur Übergabe aller seiner Tonmodelle verpflichtete (Werke in Kirche und Kloster, Kreuzwegfiguren, Skulpturen für die Dreifaltigkeitssäule und den Josefsbrunnen im Stiftshof unter anderem; Werke im Stiftsmuseum); der erste Auftrag (1694) bezog sich auf Figuren für den Hochaltar und zwei Choraltäre, das berühmteste Werk ist das Chorgestühl der Stiftskirche aus Lindenholz. Giulianis Schüler war Georg Raphael Donner, der ihn jedoch überragte.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Elfriede Baum: Österreichisches Barockmuseum im Unteren Belvedere. Wien [u.a.]: Herold 1980 (Österreichische Galerie Wien: Kataloge, 2,1), S. 177 ff.
  • Elfriede Baum: Giovanni Giuliani. Wien [u.a.]: Verlag Herold 1964; ‘‘Werksverzeichnis‘‘: S. 48 ff.)
  • Elfriede Baum: Bildhauerarbeiten Giulianis für Wiener Palais. In: Mitteilungen der Gesellschaft für vergleichende Kunstforschung in Wien 1951, S. 9 ff.

Weblinks