Stefan Jellinek

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Stefan Jellinek (1961)
Daten zur Person
Personenname Jellinek, Stefan
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
PageID 19216
GND 117614904
Wikidata Q89031
Geburtsdatum 29. Mai 1871
Geburtsort Prerau, Mähren
Sterbedatum 2. September 1968
Sterbeort Edinburgh, Schottland
Beruf Elektropathologe, Mediziner, Techniker, Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Stefanjellinek.jpg
Bildunterschrift Stefan Jellinek (1961)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Dr.-Karl-Renner- Preis (Verleihung: 1961)


Stefan Jellinek, * 29. Mai 1871 Prerau, Mähren (Přerov, Tschechische Republik), † 2. September 1968 Edinburgh, Schottland, Elektropathologe, Mediziner.

Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1898) war Jellinek 1903-1909 Assistent an der internen Abteilung des Wiedner Krankenhauses. Sein Hauptinteresse galt aber schon damals der Elektrizität und ihren Gefahren für den Menschen. Seine profunden Untersuchungen der Ursachen von Elektrounfällen trugen vor dem ersten Weltkrieg maßgeblich zur Einführung von Schutzmaßnahmen im Umgang mit technischer Elektrizität bei. Mit dem Dermatologen Gustav Riehl und dem Chirurgen Anton von Eiselsberg hatte Jellinek auch Anteil an der praktischen Behandlung von Patienten nach Stromunfällen im Allgemeinen Krankenhaus. Zusammen mit Alexander Kolisko erforschte Jellinek als Assistent am Institut für gerichtliche Medizin die histologischen Veränderungen in einzelnen Organen nach Elektrizitätseinwirkung. 1908 habilitierte sich Jellinek an der Universität Wien für innere Medizin mit besonderer Berücksichtigung der Elektropathologie, für die damals sowohl an der Universität als auch der Technischen Hochschule (wirkte dort ab 1929) eine eigene Lehrkanzel begründet wurde. Im Bereich des ehemaligen Garnisonsspitals Nummer 1 (9, hinter dem Josephinum) schuf Jellinek das erste elektropathologische Museum an der Universität Wien.

1939 musste er infolge der Annexion Österreichs das Land verlassen und arbeitete am Queen's College in Oxford. Nach Kriegsende kehrte Jellinek als Gastprofessor nach Wien zurück.

Zu seinen Veröffentlichungen zählen "Der elektrische Unfall" (1925), "Elektroschutz" (1931) und "Faradays Symbole" (1949).

Werke

  • Atlas zur Spurenkunde der Elektrizität. Wien: Springer 1955
  • Faradays Symbole als Grundlage einer neuen biologischen Forschungsrichtung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1949
  • Dying, apparent-death and resuscitation. London: Ballière, Tindall and Cox 1947
  • Elektrische Verletzungen. Klinik und Histopathologie. Leipzig: Barth 1932
  • Gefahren der Elektrizität. Salzburg: Kiesel 1932
  • Elektroschutz in 132 Bildern. Wien / Leipzig: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1931
  • Spurenkunde der Elektrizität. Elektrophysiographie. Leipzig / Wien: Deuticke 1927
  • Der elektrische Unfall skizziert für Ingenieur und Arzt. Leipzig / Wien: Deuticke 1925
  • Das Gefahrenmoment beim Radio. Mit einem Elektro-hygienischen Merkblatt für Radioamateure. Leipzig und Wien: Deuticke 1925
  • Atlas der Elektropathologie. Berlin: Urban 1909

Literatur

  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953
  • Erna Lesky: Professor Jellineks elektropathologisches Museum. In: Ciba-Symposium 9, Heft 5, S. 248 ff.
  • Judith Bauer: Die Auswirkungen der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich auf die Medizinische Fakultät der Universität Wien. Diss. Univ. Wien. Wien 1980, S. 109 ff.
  • Franz Th. Brücke: Der elektrische Unfall. In memoriam Professor Dr. Stefan Jellinek. In: Österreichische Ärztezeitung 23 (1968), S. 2300 ff.
  • Nachruf. In: The Lancet, 02.11.1968

Weblinks