Karl Menger

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Gedenktafel am Universitäts-Campus für Karl Menger und seinen Vater Carl Menger
Daten zur Person
Personenname Menger, Karl
Abweichende Namensform Menger von Wolfensgrün, Karl
Titel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 1502
GND 119198215
Wikidata Q93690
Geburtsdatum 13. Jänner 1902
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. Oktober 1985
Sterbeort Chicago, USA
Beruf Mathematiker, Philosoph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Universitätarchiv Wien
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Tor der Erinnerung Carl und Karl Menger, 1090 Alser Straße 4.jpg
Bildunterschrift Gedenktafel am Universitäts-Campus für Karl Menger und seinen Vater Carl Menger

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Außerordentlicher Professor an der Universität Wien (1928, bis: 1929)
  • Professor an der Universität Notre Dame in Indiana (1937, bis: 1946)
  • Professor am Illinois Institute of Technology in Chicago (1946, bis: 1971)
  • Gastprofessur in Paris 1951 (1951)
  • Gastprofessur in Arizona (1961)
  • Gastprofessur in Wien (1963, bis: 1964)
  • Gastprofessur in Ankara (1968)

  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 14. Februar 1975, Übernahme: 2. Juni 1975)
  • Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1972)

Menger Karl, * 13. Jänner 1902 Wien, † 5. Oktober 1985 Chicago, USA, Mathematiker, Philosoph, Nationalökonom

Biografie

Menger studierte 1920-1924 Mathematik an der Universität Wien (Dr. phil. 1924), wo er vor allem von Hans Hahn geprägt wurde. Bereits als Student wurde er mit hervorragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Kurven- und Dimensionstheorie weltberühmt. 1925 ging Menger als Assistent von Brouwer an die Universität Amsterdam, veröffentlichte im selben Jahr seine "Grundzüge einer Theorie der Kurven", habilitierte sich 1927 an der Universität Wien für Geometrie (ao. Prof. 1928 [!], wirklicher ao. Prof. 1929), veröffentlichte weitere Forschungsergebnisse im Werk "Dimensionstheorie" (1928), hielt zahlreiche Gastvorträge im Ausland. In diese Zeit fallen auch rege Kontakte mit dem Wiener Kreis.

1930 und 1931 erhielt Menger die Anstellung eines Visiting Lecturers am Rice Institute und in Harvard. Obwohl er selbst in einer kritischen Distanz zu den Thesen und Forschungen des Wiener Kreises stand, fanden deren Ideen durch Menger in den USA einen größeren Bekanntheitsgrad.

Im Laufe der Zeit distanzierte sich Menger jedoch immer stärker vom Wiener Kreis und veranstaltete nun verstärkt Treffen des 1929 von ihm gegründeten "Mathematischen Kolloquiums", das bis 1936 Bestand hatte und dessen Beiträge in "Ergebnisse eines mathematischen Kolloquiums" (1931-1936) veröffentlicht wurden. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem Kurt Gödel, Alfred Tarski, Hans Hahn und Karl Popper.

Nachdem er bei der Neuvergabe von Moritz Schlicks Lehrstuhl übergangen worden war, emigrierte er 1936 in die USA, wo er ab 1937 an der Universität Notre Dame in Indiana bzw. ab 1946 in Illinois Institute of Technology in Chicago lehrte (Emeritierung 1971).

Es folgten Gastprofessuren in Paris [1951], Arizona [1961], Wien [1963 und 1964] und Ankara [1968]. 1938 hatte er seine Professur in Wien zurückgelegt. Zu einer Rückberufung nach Wien kam es nach dem Zweiten Weltkrieg nicht.

Am 5. Oktober 1985 starb Menger in Chicago.

Literatur

  • Rudolf Einhorn: Vertreter der Mathematik und Geometrie an den Wiener Hochschulen 1900-1940. Wien: VWGÖ 1985 (Dissertationen der Universität Wien, 43/1), S. 178-204
  • Hans Haider: In zwei Wiener Kreisen zugleich. "Presse"-Gespräch mit Karl Menger über seine akademischen Anfangsjahre. In: Die Presse, 18.08.1978, S. 5
  • Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften [Hg.]: Neue Deutsche Biographie. Bd. 17. Berlin: Duncker & Humblot 1994
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1931, S. 1917; 1935, S. 891; 1976, S. 3066-3068
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 136. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1986, S. 343 ff. (Werkverzeichnis)
  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 7a: Berichtsjahre 1932 bis 1962. Teil: 3: L-R. Leipzig: Barth 1976, S. 263-264
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933–1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Friedrich Stadler: Der Wiener Kreis. Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Logischen Empirismus im Kontext. Überarbeitete Auflage. Cham: Springer 2015 (Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis, 20) [1. Aufl. 1997]

Weblinks