Balthasar Ferdinand Moll

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Daten zur Person
Personenname Moll, Balthasar Ferdinand
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 11950
GND 118966731
Wikidata Q805601
Geburtsdatum 4. Jänner 1717
Geburtsort Innsbruck
Sterbedatum 3. März 1785
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 29.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 9., Porzellangasse 6 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Moll Balthasar Ferdinand, * 4. Jänner 1717 Innsbruck, † 3. März 1785 Roßau 109 (9., Porzellangasse 6 [Eigentümer]), Bildhauer.

Ab 1741 in Wien nachweisbar, wo er an der Akademie der bildenden Künste (bei Matthäus Donner) studierte und 1745 die Goldene Medaille der Akademie erhielt. Nach dem Tod seines Bruders Johann Nikolaus Moll übernahm er die Arbeiten in der Kaisergruft des Kapuzinerklosters (Kapuzinergruft).

Die von ihm stammenden rund 20 prächtigen Schausärge aus Blei, Zinn und Bronze geben der Gruft ihr charakteristisches Gepräge; Molls Hauptwerk ist der großartige Doppelsarkophag aus Zinn für Kaiser Franz I. und Maria Theresia (1753) in der Maria-Theresien-Gruft (in den Nischen dieser Gruft weitere zwölf bemerkenswerte Rokokosärge von ihm); zu nennen sind ferner der Sarkophag mit Adlerkrallenfüßen für Kaiser Matthias (1755) und dessen Gattin Anna (1755) und jener für Karl VI. (1753) mit der schönen Gestalt der trauernden Austria (ursprüngliche Fassung von Johann Nikolaus Moll, 1742). Aus derselben Zeit stammt auch der kolossale Entwurf für Kardinal Josef Graf Trautson († 1757) im Stephansdom (Sarkophag mit trauerndem Engel und Reliefbüste). 1766 entstand die Bronzebüste Franz' I. im Schönbrunner Schlosspark (Botanischer Garten); in etwa die gleiche Zeit fällt die Arbeit am Grabmonument für Leopold von Daun († 1766) in der Georgskapelle der Augustinerkirche (Marmor und vergoldetes Blei). 1781 schuf Moll mit dem in Bleiguss hergestellten Denkmal Kaiser Franz' I. (1797 im Paradeisgartel aufgestellt, seit 1819 im Burggarten) das erste Reiterdenkmal Wiens. An der Akademie war Moll 1751-1754 als Professor für Bildhauerei beschäftigt.

Mollgasse.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Albert Ilg: Die Bildhauer Moll. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 25 (1889), S. 129 ff
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 1: Plastik in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1970 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/1), Register
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1), Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 53, S. 109, S. 472, S. 498
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 351 f.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Edition Wien, Dachs-Verlag 1993, Register
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 48
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 751