Johann Dumreicher

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Daten zur Person
Personenname Dumreicher, Johann
Abweichende Namensform
Titel Freiherr, Dr. med., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 10258
GND 116251107
Wikidata Q87507
Geburtsdatum 13. Jänner 1815
Geburtsort Triest
Sterbedatum 16. November 1880
Sterbeort Janušovec bei Agram (Kroatien)
Beruf Arzt, Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof St. Leonhard, Graz
Grabstelle Familiengruft

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Dumreicher (ab 1866 Freiherr von Österreicher), * 13. Jänner 1815 Triest, † 16. November 1880 auf seinem Landgut Janušovec bei Agram (Zagreb, Kroatien; Friedhof St. Leonhard, Graz, Familiengruft), Chirurg, Gattin Franziska Sautier (* 29. April 1820). Er studierte Medizin an der Universität Wien (Dr. med. 1838), wurde Assistent Joseph Wattmanns (wo er sich in Chirurgie ausbildete), Primarius einer Chirurgischen Abteilung im Allgemeinen Krankenhauses und 1849 (gleichzeitig mit Franz Schuh an der damals neugegründeten II. Universitäts-Klinik für Chirurgie) Ordinarius für Chirurgie und Vorstand der I. Chirurgischen Universitäts-Klinik im Allgemeinen Krankenhaus.

1861-1863 gehörte er als Liberaler dem Gemeinderat an, 1866 stellte er sich und seine Klinik der Nordarmee zur Verfügung und erwarb sich Verdienste um das militärärztliche Sanitätswesen. Durch eine Fehde mit Professor von Langenbeck (dem Lehrer Billroths) kam er auch mit letzterem in keine guten Beziehungen. Dumreichers konservative Einstellung fand nicht nur auf dem Gebiet des Militärsanitätswesens, sondern auch in Beratungen der Fakultät über eine neue Studien- und Rigorosenordnung ihren Niederschlag. Seine Werke "Zur Lazarethfrage" (1867) und "Über die Notwendigkeit von Reformen des Unterrichts an den medicinischen Facultäten Österreichs" (1878) beschäftigen sich mit diesen Problemen. Dumreicher befasste sich als einer der ersten Kliniker Wiens auch mit orthopädischen Fragen. Zu seinen Schülern zählen unter anderem Eduard Albert, Leopold von Dittel der Ältere, Robert Ultzmann, Albert Mosetig und Karl Nicoladoni. Er war Ehrenpräsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien und erhielt in Würdigung seiner Verdienste den Leopold-Orden.

Dumreicherdenkmal, Dumreichergasse.

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 200 ff.
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, Register
  • Gertrud Maria Hahnkamper: Der Wiener Gemeinderat zwischen 1861 und 1864. Diss. Univ. Wien. Wien 1973, S. 346 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 30 (1880), S. 1295 ff.
  • Wiener medizinische Presse 22 (1881), S. 549
  • Wiener medizinische Blätter 3 (1880), S. 1219 ff
  • Heinrich Möller: Personalbibliographien von Professoren und Dozenten der Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im ungefähren Zeitraum von 1790-1878. Mit kurzen biographischen Angaben und Überblick über die Sachgebiete. Diss. Univ. Erlangen-Nürnberg. Erlangen 1972, S. 48 ff.

Weblinks