Philipp Fahrbach der Ältere

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Philipp Fahrbach der Ältere
Daten zur Person
Personenname Fahrbach, Philipp
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 11926
GND 116382740
Wikidata Q1682705
Geburtsdatum 26. Oktober 1815
Geburtsort Wien
Sterbedatum 31. März 1885
Sterbeort Wien
Beruf Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus / Musiksammlung
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle Gruppe 19-93
Bildname Philippfahrbachderältere.jpg
Bildunterschrift Philipp Fahrbach der Ältere
  • 8., Josefstädter Straße 66 (Sterbeadresse)
  • 7., Neustiftgasse 48 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Philipp Fahrbach der Ältere, * 26. Oktober 1815 Wien, † 31. März 1885 Wien, Komponist, Bruder von Anton Fahrbach und Joseph Fahrbach, Schüler Lanners. Nachdem er anfangs in einer Wirtshauskapelle gespielt hatte, engagierte ihn Johann Strauß (Vater) 1825 als Flötist.

1835 gründete Fahrbach eine eigene Kapelle. 1838-1856 spielte er mit dieser vielfach bei den in dieser Zeit von ihm geleiteten Hofbällen (bereits 1841 Hofballmusikdirektor). Ab 1841 war er als Militärkapellmeister beim Infanterie-Regiment Nummer vier „Hoch- und Deutschmeister" tätig, 1856-1865 beim Infanterie-Regiment Nummer 14 „Großherzog von Hessen und bei Rhein". Er beteiligte sich an musikalischen Veranstaltungen in vielen bekannten Vergnügungsstätten und war auch kompositorisch erfolgreich (er schrieb Hunderte Walzer, Potpourris und Märsche [„Okarina-Walzer" op. 347, dazu noch Werke ohne Opuszahl]). Die Deutschmeisterkapelle Fahrbach und die Kapelle spielten lange Zeit gemeinsam im Volksgarten, auf dem Wasserglacis und in vielen Tanzsälen (1846 auch im Zweiten Kaffeehaus). 1850-1856 leitete Fahrbach abwechselnd mit Johann Strauß die Tanzmusik bei Hof. 1866 dirigierte er (im Rahmen des nächtlichen Korsofests von Johann Strauß im Prater) im Ersten Kaffeehaus, in den 1860er Jahren auch beim Eisvogel.

Als Fahrbach an Lanners Namenstag, am 19. März 1885, im Gasthof „Zur Stadt Wien" (8, Laudongasse 15) am Dirigentenpult stand, um den ihm freundschaftlich verbunden gewesenen Toten zu ehren, wurde er während des Schönbrunner Walzers von plötzlichem Unwohlsein befallen und starb zwölf Tage danach. Seine hinterlassenen Lebenserinnerungen gab 1935 Max Singer heraus. Fahrbachgasse.

Kryptonachlass (im Nachlass von Gabriele Fahrbach) in der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus.

Quelle


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Otto Schneider: Die "Fahrbachs". Eine Wiener Musikerfamilie der Strauß-Zeit. In: Österreichische Musikzeitschrift 1 (1967), S. 29-32
  • Philipp Fahrbach: Alt-Wiener Erinnerungen. Hg. von Max Singer. Wien: Saturn-Verlag 1935, S. 7 ff.
  • Eugen Brixel / Gunther Martin / Gottfried Pils: Das ist Österreichs Militärmusik. Von der "Türkischen Musik" zu den Philharmonikern in Uniform. Graz / Wien [u.a.]: Styria 1982, S. 310
  • Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u.a.]: Molden 1970, Register
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag f. Jugend u. Volk 1925, S. 140, S. 161
  • Hans Pemmer: Grabstätten in der Josephstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969. Band 24,1962, S. 34 f.
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969. Band 49/50,1968, S. 241
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 238
  • Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, S. 234 f.
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 28
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 6, S. 61, S. 63
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 12, S. 38
  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 62
  • Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 18
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972

Weblinks