Neudeggerhof

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1376
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 17208
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 14.06.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 7., Neustiftgasse 11-19
  • 7., Neustiftgasse 22
  • 7., Neustiftgasse 26
  • 7., Neustiftgasse 33
  • 7., St.-Ulrichs-Platz 4
  • 7., St.-Ulrichs-Platz 6
  • 7., Burggasse 18
  • 7., Burggasse 39-45
  • 7., Burggasse 48
  • 7., Kirchengasse 32-40
  • 7., Kirchengasse 48
  • 7., Siebensterngasse 36-38
  • 7., Lerchenfelder Straße 21
  • 8., Lerchenfelder Straße 14-16
  • 8., Lerchenfelder Straße 20
  • 8., Lerchenfelder Straße 24-26

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48° 12' 22.61" N, 16° 21' 8.12" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Neudeggerhof (7; 8).

Der Name des Hofs ist von der topographischen Bezeichnung "Im Neideck" abgeleitet, die auch in anderen Teilen Wiens vorkommt. 1376 ist Jans, Kaplan der bischöflich-passauischen Hofkirche Maria am Gestade in Wien, als Besitzer nachweisbar. In der folgenden Zeit war der Bischof von Passau Lehensherr des gesamten Hofs, der sich über die heutigen Parzellen Neustiftgasse 11-19, 22, 26 und 33, St.-Ulrichs-Platz 4 (teilweise) und 6, Burggasse 18, 39-45 und 48, Kirchengasse 32-40 und 48, Siebensterngasse 36-38, Lerchenfelder Straße 21 sowie (im heutigen 8. Bezirk) Lerchenfelder Straße 14-16, 20 und 24-26 und Bereich der Neudeggergasse erstreckte. Mittelpunkt des Hofs war ein Schloss (7, Neustiftgasse 11-19, hinten bis zur Burggasse reichend), das durch eine Schlinge des Ottakringer Bachs geschützt war. Ein zugehöriger Turm wurde erst 1852 abgebrochen. Der Hof wurde vom Passauer Bischof als Lehen an Bürger und Adelige gegeben (Heinrich Heidenreich, ab 1407 Ulrich Schöldl, 1441 Jörg Scheck, 1446 Peter Strasser, 1470 Thomas Mair, 1534 Leopold Jordan, 1547 Erasmus Schnekkenreiter, 1552 Peter Graf Arco, nach 1557 Georg Eder, 1567 Wolfgang Pertl, 1570 Michael Pösspart, 1586 Sebastian Westernacher, 1601 Hieronymus Westernacher, 1611 Ferdinand Einbogen, 1633 Carl Freiherr von Kirchberg, 1655 Christoph Sigmund Freiherr von Kirchberg, 1681 Franz Dominik Graf Pötting und Brüder). 1694 wurde das Schottenstift mit dem Neudeggerhof belehnt (Schottenhof (7, Neustiftgasse 30-36)).

Zu dieser Zeit war der Neudeggerhof in sehr schlechtem Zustand. Laut einer Bestandsaufnahme vom 16. September 1684 befand sich "auf dem Neudegger Grund ein aufrechtes Haus, so zwar mit einem Dach eingedeckt, inwendig aber unausgebaut und weder mit Fenstern noch anderen Notwendigleiten versehen". Es gäbe auch einen "öden" Garten, der mehr ein Hof sei. Darin befinde sich "ein ganz unsauberer und mehrenteils mit Morast angefüllter Teich und darinnen ein alter Turm", dem seit der zweiten Belagerung Wiens durch die Osmanen (1683) das Dach fehlte. Im Hof sei "ein Keller zu sehen, so ebenfalls ruiniert und mit Wasser angefüllt".

Das Schottenstift musste nach den Bestimmungen des Lehensrechts seine Rechte durch einen weltliche "Provasallen" (zuerst Graf Herberstein, dann die Grafen Lamberg) ausüben lassen. Erst nach dem Übergang der Lehenshoheit auf Österreichs Landesfürsten wurde das Schottenstift unmittelbarer Lehensnehmer.

Der zum heutigen 7. Bezirk gehörende Teil des Neudeggerhofs war schon im 16. Jahrhundert großteils in zinspflichtige Hausparzellen aufgeteilt, die Verbauung der zum heutigen 8. Bezirk gehörenden Teile begann um 1660/1680 (Altschafferhaus, Zum grünen Tor). Nach 1770 entstanden durch Parzellierungen die Häuser der Neudeggergasse. 1849 wurde der Wert des Neudeggerhofs auf 116.674 Gulden geschätzt. Die Quellen zur Geschichte des Neudeggerhofs befinden sich großteils im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München.

Literatur

  • Elfriede Faber: Neubau. Geschichte des 7. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1992 (Wiener Heimatkunde, 7)
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 1. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 122