Marianne Melitta Bauer

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Marianne Melitta Bauer, 1931
Daten zur Person
Personenname Bauer, Marianne Melitta
Abweichende Namensform Jokl, Marianne Melitta
Titel Dr. phil., Dr. med.
Geschlecht weiblich
PageID 44629
GND 1081902094
Wikidata Q98382225
Geburtsdatum 10. November 1885
Geburtsort Kremsier (Mähren)
Sterbedatum 1980
Sterbeort Los Angeles (USA)
Beruf Ärztin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Marianne Melitta Bauer.jpg
Bildunterschrift Marianne Melitta Bauer, 1931

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Marianne Melitta Bauer (Mitte, sitzend) während des 6. Internationalen Ärtzinnenkongresses in Wien, 1931

Marianne Melitta Bauer, geb. Jokl, * 10. November 1885 Kroměříž/Kremsier (Mähren), † [?] Jänner 1980 Los Angeles (USA), Ärztin.

Biografie

Marianne Melitta Bauer wurde als Marianne Melitta Jokl geboren. Sie setzte sich als erste Vizevorsitzende des Akademischen Frauenvereins Wien 1909 vor allem für die Umwandlung der Mädchenlyzeen in vollwertige Mittelschulen ein. 1910 promovierte sie mit der Dissertation “Über die Syntax des lothringischen Dialekts“ im Fach Romanistik zum Dr. phil. 1912 heiratete sie den Arzt Julius Bauer und schloss 1915 ihr Medizinstudium ab und publizierte in der Folge – auch gemeinsam mit ihrem Mann – medizinische Fachbeiträge. Daneben war sie Präsidentin der Organisation der Wiener Ärztinnen und Vorsitzende der Organisation der Ärztinnen Österreichs.

Ihr wissenschaftliches Arbeitsgebiet war die Dermatologie. Sie engagierte sich in Vorträgen in der Urania, die speziell für Frauen und Mädchen angeboten wurden, für die Verbesserung der Hygiene. Bauer griff dabei auch die von Julius Tandler propagierte Bedeutung von Sport und Bewegung in freier Natur auf. In öffentlichen Auftritten versuchte Sie zudem die Lage der Ärztinnen in Österreich zu verbessern: Besonders kritisiert wurde, dass die Zahl der Ärztinnen, die einen Kassenvertrag erringen konnten, äußerst gering und es der Bevölkerung somit nicht möglich sei, bewusst eine Frau als behandelnde Ärztin zu wählen.

Bis zur Emigration lebte Marianne Bauer mit ihrem Mann Julius in der Mariannengasse 15 in unmittelbarer Nachbarschaft der Allgemeinen Poliklinik, an der Julius Bauer seit 1928 die medizinische Abteilung leitete. Das Paar besaß in der Rossauer Gasse 3-5 Immobilienbesitz, der 1940 über den Weg der zwangsweisen Pfandrechtsbegründung über die Liegenschaft zur Eintreibung von Gebühren enteignet wurde.

Als Vizepräsidentin der internationalen Ärztinnenorganisation verfügte Marianne Bauer über Beziehungen zu französischen Kolleginnen und Kollegen, die ihrer Familie 1938 zu Visa für Frankreich verhalfen. Über Frankreich erreichte die Familie am 15. Dezember 1938 an Bord der SS Queen Mary den Hafen von New York. Julius Bauer erhielt Lehraufträge an Universitäten (zunächst in Louisiana, ab 1942 in Kalifornien).

Die Universität Wien hatte 1943 Marianne Bauer ihre beiden Doktortitel aberkannt, weil sie Jüdin war. Erst 1955 wurde die Aberkennung für nichtig erklärt.

Weblinks