Wiener Zeitung

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Daten zum Eintrag
Datum von 8. August 1703
Datum bis 30. Juni 2023
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.02.2017 durch WIEN1.lanm09mer

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48° 11' 21.86" N, 16° 24' 17.66" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wiener Zeitung, überparteiliche Qualitäts-Tageszeitung im Eigentum der Republik Österreich.

Das Blatt ist die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt. Sie erschien erstmals am 8. August 1703 als "Wiennerisches Diarium" und wurde mit 1. Jänner 1780 in "Wiener Zeitung" umbenannt. Ursprünglich ein privates Unternehmen (seit 1810 zugleich Amtsblatt, ab 1812 offizielles Regierungsblatt), wurde sie seit 1857 vom Staat herausgegeben und bis 1997 in der Österreichischen Staatsdruckerei hergestellt.

Die Redaktion des "Wiennerischen Diariums" befand sich ab 1721 im Haus "Zum roten Igel" (1, Tuchlauben 12). Nach dem Ankauf des Modenapalais durch die Regierung (1842) wurde die Druckerei der Wiener Zeitung in dessen Hoftrakt untergebracht.

Die Zeitung konnte als staatliches Nachrichtenorgan zwar keine eigenständige politische Position entwickeln, wohl aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine bemerkenswerte Kultur- und Wissenschaftsberichterstattung. Unter dem Nationalsozialismus (bis zur Einstellung am 29. Februar 1940) blieb der "Wiener Zeitung" nur der Charakter eines Amtsblatts erhalten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien die "Wiener Zeitung" wieder ab 21. September 1945. Seit 1995 gibt es eine Webausgabe ("WZ Online"); 1998 kam es zur Umstrukturierung der Zeitung in die "Wiener Zeitung GmbH", blieb aber im Eigentum des Bundes. In ihrem Redaktionsstatut verpflichtet sie sich zu einer qualitätsvollen Berichterstattung und bekennt sie sich zur Äquidistanz zu allen Parteien und Sozialpartnern sowie weiters zur Unabhängigkeit von Einzelpersonen, Unternehmen, Institutionen, Lobbys und Interessengruppen usw.

Die Zeitung enthält neben einem redaktionellen Teil auch das "Amtsblatt zur Wiener Zeitung" mit Stellenausschreibungen im öffentlichen Dienst, Firmenbuchänderungen, Insolvenzen und ähnlichen Verlautbarungen, auch nach deren rechtsverbindlichen Veröffentlichung im Internet. Das Blatt erschien nach 1945 zunächst sechstägig von Dienstag bis Sonntag, aktuell fünftägig von Dienstag bis Samstag mit einer Auflage von rund 24.000 Exemplaren. Der Zeitung obliegt auch die redaktionelle Betreuung des Behörden-Portals der Republik Österreich "HELP.gv.at" sowie des Unternehmensserviceportals (USP).

Chefredakteure

  • 1983-2000 Heinz Fahnler
  • 2000-2005 Peter Bochskanl
  • 2005-2009 Andreas Unterberger
  • seit 2009 Reinhard Göweil

Literatur

  • 250 Jahre Wiener Zeitung. WZ 1703-1953. Eine Festschrift. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1953
  • Franz Stamprech: Die älteste Tageszeitung der Welt. Werden und Entwicklung der "Wiener Zeitung", Dokumentation zur europäischen Geschichte. Wien: Verlag der österreichischen Staatsdruckerei o.J. (1974, 21977)
  • Kurt Paupié: Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 119 f.
  • Gabriele Melischek / Josef Seethaler [Hg.]: Die Wiener Tageszeitungen. Eine Dokumentation, Band 3: 1918-1938. Frankfurt/Main [u.a.]: 1992, S. 212 ff.
  • Medien in Österreich. Wien: Bundeskanzleramt 2014 [Stand: 08.02.2017]
  • Wiener Zeitung: Redaktionsstatut [Stand: 08.02.2017]

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