Stadttheater

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Theater
Datum von 1872
Datum bis 1884
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 16007
GND
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Theater
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 14.10.2022 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Seilerstätte 9
  • 1., Himmelpfortgasse 25
  • 1., Schellinggasse 4

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48° 12' 18.76" N, 16° 22' 30.00" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Stadttheater (1., Seilerstätte 9, Himmelpfortgasse 25, Schellinggasse 4; Konskriptionsnummer 958).

Max Friedländer und Heinrich Laube beschlossen 1870, ein bürgerliches Theater zu errichten, das neben den Hoftheatern das gute Schauspiel pflegen und dabei von der Zensur frei sein sollte. Sie riefen eine Gründungsgesellschaft ins Leben. Der wichtigste Geldgeber war Friedrich Schey Freiherr von Koromla.

Das Theater wurde 1871/1872 auf einem Teil der Grundfläche des ehemaligen kaiserlichen Feldzeugamts (siehe Kaiserliches Zeughaus [Unteres Arsenal] und in der Nähe des Gießhauses nach Plänen von Ferdinand Fellner (dem Älteren) durch eine Arbeitsgemeinschaft erbaut. Auf Vorschlag von Laube verkürzte Fellner das Auditorium, konzipierte nur drei Ränge und schuf eine amphitheaterartige Sitzordnung mit bestmöglicher Sicht von jedem Platz aus. In der Loggia waren Marmorstandbilder Shakespeares, Goethes und Schillers angebracht, der Vorhang stammte von Hans Makart.

Laube engagierte bekannte Darsteller, darunter Rudolf Tyrolt, Heinrich Robert und Katharina Schratt und eröffnete das Stadttheater am 15. November 1872 mit Friedrich Schillers "Demetrius". Da jedoch die Besucherzahl stetig abnahm, musste das Theater ab 1880 verpachtet werden. Leiter war nun Karl von Bukovics.

Am 16. Mai 1884 brannte das Stadttheater innen gänzlich aus. Da nach den inzwischen neu erlassenen Theatergesetzen (Ringtheaterbrand) ein Wiederaufbau des Theaters nicht möglich war, erwarb Anton Ronacher die Brandruine, ließ das Theater unter Erhaltung der Fassade 1887/1888 vom Architektenbüro Fellner und Helmer zu einem Varietétheater umgestalten (Verbindung von Theatersaal, Ballsaal, Hotel, Restaurant und Kaffeehaus) und benannte das Etablissement Ronacher.

Literatur

  • Ferdinand Fellner: Über den Bau des Wiener Stadttheaters. In: Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-und Architekten-Vereins 26 (1874), S. 39 ff.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 404 f.
  • Hans-Christian Hoffmann: Die Theaterbauten von Fellner und Helmer. Wien 1966, S. 117
  • Heinrich Laube: Das Wiener Stadttheater. Wien 1875
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 11, S. 187 ff.