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*Heinrich Laube: Das Wiener Stadttehater. 1875 | *Heinrich Laube: Das Wiener Stadttehater. 1875 |
Version vom 29. September 2013, 20:56 Uhr
48° 12' 18.76" N, 16° 22' 30.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Stadttheater (1, Seilerstätte 9). Max Friedländer und Heinrich Laube beschlossen 1870, ein bürgerliches Theater zu errichten, das neben den Hoftheatern das gute Schauspiel pflegen und dabei von der Zensur frei sein sollte. Sie riefen eine Gründungsgesellschaft ins Leben; der wichtigste Geldgeber war Friedrich Schey Freiherr von Koromla. Das Theater wurde 1871/1872 unweit des ehemigen kaiserlichen Feldzeugamts und des Gußhauses nach Plänen von Ferdinand Fellner (der Ältere) durch eine Arbeitsgemeinschaft erbaut; auf Vorschlag von Laube verkürzte Fellner das Auditorium, konzipierte nur drei Ränge und schuf eine amphitheaterartige Sitzordnung mit bestmöglicher Sicht von jedem Platz aus. Am 15. November 1872 eröffnete Laube das Stadttheater mit Friedrich Schillers „Demetrius". In der Loggia waren Marmorstandbilder Shakespeares, Goethes und Schillers angebracht, der Vorhang stammte von Hans Makart. Am 16. Mai 1884 brannte das Stadttheater innen gänzlich aus. Da nach den inzwischen neu erlassenen Theatergesetzen (Ringtheaterbrand) ein Wiederaufbau des Theaters nicht möglich war, erwarb Anton Ronacher die Brandruine, ließ das Theater unter Erhaltung der Fassade 1887/1888 vom Architektenbüro Fellner und Helmer zu einem Varietétheater umgestalten (Verbindung von Theatersaal, Ballsaal, Hotel, Restaurant und Kaffeehaus) und benannt das Etablissement Ronacher.
Literatur
- Heinrich Laube: Das Wiener Stadttehater. 1875
- H.-Chr. Hoffmann: Die Theaterbauten von Fellner und Helmer. 1966, S. 117
- Ferdinand Fellner: Über den Bau des Wiener Stadttheaters. in:Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-und Architekten-Vereins. Wien: Österreichische Staatsdruckerei. 26 (1874), S. 39 ff.
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 11, S. 187 ff.