Silvester: Unterschied zwischen den Versionen

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Silvester (31. Dezember), benannt nach Papst Silvester. Auf den Silvestertag (den "alten" oder "zweiten Hl. Abend", wie er gelegentlich genannt wurde) übertrug man alle noch besonders im Seelenkult des primitiven Menschen wurzelnden Gebräuche, mit denen er sich Trost für das künftige Jahr und Schutz vor den Seelen seiner Vorfahren suchte. Das Christentum vermochte es nicht zur Gänze, den mit dem Silvestertag verbundenen heidnischen Kult auszumerzen, wobei Fragen an die Zukunft im Mittelpunkt stehen (Lösselbräuche ["Glücksgreifen" und so weiter, insbesonders das noch heute gebräuchliche Bleigießen]); auf dem Land sind Böllerschießen, in jüngerer Zeit auch Feuerwerke häufig anzutreffen, in der Stadt wurden Knallkörper und dergleichen zur Gewohnheit. In Wien gibt es Silvesterprogramme in Kabaretts und Theatern sowie in Radio und Fernsehen, doch wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auch der [[Stephansplatz]] zum Zentrum einer "Begrüßung des neuen Jahrs", wobei es jedoch immer wieder zu Ausschreitungen kam. Die Stadt Wien wirkte dieser Entwicklung durch die Einrichtung des [[Silvesterpfad|Silvesterpfads]] entgegen. Eingeläutet wird das Neue Jahr durch die [[Pummerin]].
 
Silvester (31. Dezember), benannt nach Papst Silvester. Auf den Silvestertag (den "alten" oder "zweiten Hl. Abend", wie er gelegentlich genannt wurde) übertrug man alle noch besonders im Seelenkult des primitiven Menschen wurzelnden Gebräuche, mit denen er sich Trost für das künftige Jahr und Schutz vor den Seelen seiner Vorfahren suchte. Das Christentum vermochte es nicht zur Gänze, den mit dem Silvestertag verbundenen heidnischen Kult auszumerzen, wobei Fragen an die Zukunft im Mittelpunkt stehen (Lösselbräuche ["Glücksgreifen" und so weiter, insbesonders das noch heute gebräuchliche Bleigießen]); auf dem Land sind Böllerschießen, in jüngerer Zeit auch Feuerwerke häufig anzutreffen, in der Stadt wurden Knallkörper und dergleichen zur Gewohnheit. In Wien gibt es Silvesterprogramme in Kabaretts und Theatern sowie in Radio und Fernsehen, doch wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auch der [[Stephansplatz]] zum Zentrum einer "Begrüßung des neuen Jahrs", wobei es jedoch immer wieder zu Ausschreitungen kam. Die Stadt Wien wirkte dieser Entwicklung durch die Einrichtung des [[Silvesterpfad|Silvesterpfads]] entgegen. Eingeläutet wird das Neue Jahr durch die [[Pummerin]].

Version vom 29. August 2014, 11:18 Uhr

Datei:Silvester.jpg
Anhänger der Bewegung "Verkühl dich täglich" beim Feiern des Jahreswechsels in der Donau (1930)
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname Silvester.jpg
Bildunterschrift Anhänger der Bewegung "Verkühl dich täglich" beim Feiern des Jahreswechsels in der Donau (1930)

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Silvester (31. Dezember), benannt nach Papst Silvester. Auf den Silvestertag (den "alten" oder "zweiten Hl. Abend", wie er gelegentlich genannt wurde) übertrug man alle noch besonders im Seelenkult des primitiven Menschen wurzelnden Gebräuche, mit denen er sich Trost für das künftige Jahr und Schutz vor den Seelen seiner Vorfahren suchte. Das Christentum vermochte es nicht zur Gänze, den mit dem Silvestertag verbundenen heidnischen Kult auszumerzen, wobei Fragen an die Zukunft im Mittelpunkt stehen (Lösselbräuche ["Glücksgreifen" und so weiter, insbesonders das noch heute gebräuchliche Bleigießen]); auf dem Land sind Böllerschießen, in jüngerer Zeit auch Feuerwerke häufig anzutreffen, in der Stadt wurden Knallkörper und dergleichen zur Gewohnheit. In Wien gibt es Silvesterprogramme in Kabaretts und Theatern sowie in Radio und Fernsehen, doch wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auch der Stephansplatz zum Zentrum einer "Begrüßung des neuen Jahrs", wobei es jedoch immer wieder zu Ausschreitungen kam. Die Stadt Wien wirkte dieser Entwicklung durch die Einrichtung des Silvesterpfads entgegen. Eingeläutet wird das Neue Jahr durch die Pummerin.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs. Wien: Hollinek 1949 (Österreichische Heimat, 14/15), S. 327 ff.
  • Klemens Dorn: Favoriten. Ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1928 , S. 236
  • Neue komische Briefe des Hans-Jörgels von Gumpoldskirchen an seinen Schwager Maxel in Feselau und dessen Gespräche über verschiedene Tagsbegebenheiten in Wien 1 (1838) l, S. 46 ff.