Siegfried Charoux: Unterschied zwischen den Versionen

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Siegfried Charoux, * 15. Oktober 1896 Wien, † 26. April 1967 London, akademischer Bildhauer, Gattin Margarete (* 1895 London; Wiener Zentralfriedhof).  
 
Siegfried Charoux, * 15. Oktober 1896 Wien, † 26. April 1967 London, akademischer Bildhauer, Gattin Margarete (* 1895 London; Wiener Zentralfriedhof).  
  
Nach Studium an der Kunstgewerbeschule (bei [[Anton Hanak]]) und an der Akademie der bildenden Künste (bei [[Hans Bitterlich]]) betätigte sich Charoux als Karikaturist („Arbeiter-Zeitung"), wandte sich dann aber der Bildhauerei zu (Stein- und Bronzearbeiten, eigene Terrakottatechnik). Seine Denkmäler für [[Robert Blum]] (siehe [[Robert-Blum-Hof]]), Matteotti (siehe [[Matteottihof]]), Herz und Lessing (1929; 1, Judenplatz, siehe [[Lessingdenkmal]]) wurden vom Ständestaat beziehungsweise von den Nationalsozialisten entfernt und eingeschmolzen. Hochrelief „Fries der Arbeit" am Zürcherhof (10, Laxenburger Straße 49-51, 1928/1929), [[Herzigdenkmal]] (1935).  
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Nach Studium an der Kunstgewerbeschule (bei [[Anton Hanak]]) und an der Akademie der bildenden Künste (bei [[Hans Bitterlich]]) betätigte sich Charoux als Karikaturist („Arbeiter-Zeitung"), wandte sich dann aber der Bildhauerei zu (Stein- und Bronzearbeiten, eigene Terrakottatechnik). Seine Denkmäler für [[Robert Blum (Politiker)|Robert Blum]] (siehe [[Robert-Blum-Hof]]), Matteotti (siehe [[Matteottihof]]), Herz und Lessing (1929; 1, Judenplatz, siehe [[Lessingdenkmal]]) wurden vom Ständestaat beziehungsweise von den Nationalsozialisten entfernt und eingeschmolzen. Hochrelief „Fries der Arbeit" am Zürcherhof (10, Laxenburger Straße 49-51, 1928/1929), [[Herzigdenkmal]] (1935).  
  
 
1935 emigrierte Charoux nach London, wo er Büsten bedeutender britischer Staatsmänner und die Terrakottastatue „Jugend" (Tate-Galerie) schuf. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Charoux nach Wien zurück (1948 Preis der Stadt Wien für Bildhauerei).  
 
1935 emigrierte Charoux nach London, wo er Büsten bedeutender britischer Staatsmänner und die Terrakottastatue „Jugend" (Tate-Galerie) schuf. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Charoux nach Wien zurück (1948 Preis der Stadt Wien für Bildhauerei).  
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==Literatur==
 
==Literatur==
* Robert Waissenberger: Siegfried Charoux 1896-1967. 1968
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* Robert Waissenberger: Siegfried Charoux 1896 - 1967. Wien: Rosenbaum [ca. 1967]
 
* Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
 
* Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
 
* Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
 
* Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
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* Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
 
* Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
 
* Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970
 
* Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970
* Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10, 1963
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* Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963
 
* Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 115 f.
 
* Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 115 f.
 
* Niederösterreichische Kulturberichte 1 (1986), S. 8  
 
* Niederösterreichische Kulturberichte 1 (1986), S. 8  
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* Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 23, 44
 
* Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 23, 44
 
* Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 43
 
* Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 43
* Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur. Innsbruck / Salzburg: AMK-Verlag / Wien: Österreichischer Bundesverlag 1959-1984, Heft 195, S. 56
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* Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur, Heft 195, S. 56
* 1918-1968. Wien, 50 Jahre Hauptstadt der Republik. Wien 1968 (Stadt Wien. Offizielles Organ der Bundeshauptstadt, 73), 09.11.1966
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* Stadt Wien. Offizielles Organ der Bundeshauptstadt, 09.11.1966

Version vom 18. Oktober 2013, 11:28 Uhr

Daten zur Person
Personenname Charoux, Siegfried
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 17885
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. Oktober 1896
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. April 1967
Sterbeort London
Beruf Akademischer Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.10.2013 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof
  • 4., Margaretenstraße 30 (Wohnadresse)
  • 5., Jahngasse 5 (Wohnadresse)
  • 5., Große Neugasse 16 (Wohnadresse)
  • 12., Stegmayergasse 24 (Wohnadresse)
  • 10., Am Wasserturm 1 (Wohnadresse)
  • 10., Raxstraße 4 (Wohnadresse)
  • 12., Karl-Löwe-Gasse 15 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Bildhauerei (Verleihung: 1948)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 21. Juni 1966)

Siegfried Charoux, * 15. Oktober 1896 Wien, † 26. April 1967 London, akademischer Bildhauer, Gattin Margarete (* 1895 London; Wiener Zentralfriedhof).

Nach Studium an der Kunstgewerbeschule (bei Anton Hanak) und an der Akademie der bildenden Künste (bei Hans Bitterlich) betätigte sich Charoux als Karikaturist („Arbeiter-Zeitung"), wandte sich dann aber der Bildhauerei zu (Stein- und Bronzearbeiten, eigene Terrakottatechnik). Seine Denkmäler für Robert Blum (siehe Robert-Blum-Hof), Matteotti (siehe Matteottihof), Herz und Lessing (1929; 1, Judenplatz, siehe Lessingdenkmal) wurden vom Ständestaat beziehungsweise von den Nationalsozialisten entfernt und eingeschmolzen. Hochrelief „Fries der Arbeit" am Zürcherhof (10, Laxenburger Straße 49-51, 1928/1929), Herzigdenkmal (1935).

1935 emigrierte Charoux nach London, wo er Büsten bedeutender britischer Staatsmänner und die Terrakottastatue „Jugend" (Tate-Galerie) schuf. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Charoux nach Wien zurück (1948 Preis der Stadt Wien für Bildhauerei).

Er schuf Denkmäler für Richard Strauss (3, Am Modenapark 9, 1954; „Die Lauschenden") und Bertha von Suttner (4, Bertha-von-Suttner-Hof; Suttnerdenkmal „Die Waffen nieder", 1959), das neue Lessingdenkmal (1968), die Figurengruppen „Mutter mit Kindern" (14, Hugo- Breitner-Hof, 1959), „Freunde" (5, Grünwaldgasse 2-6, 1957), „Singende Knaben" (3, Hofmannsthalgasse 12-24, 1961) und „Junge Menschen" (23, Altmannsdorfer Straße 164-182, 1966) sowie die Bronzeplastik „Mutter und Kind" (1961).

Korrespondierendes (1949) beziehungsweise ordentliches Mitglied (1956) der Königlich-Britischen Akademie, an der er an einer Bildhauerklasse lehrte. Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (1966); in Langenzersdorf wurde am 12. Juni 1982 ein Charoux-Museum eröffnet (Katalog); siehe auch Siegfried-Charoux-Weg.

Literatur

  • Robert Waissenberger: Siegfried Charoux 1896 - 1967. Wien: Rosenbaum [ca. 1967]
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970
  • Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 115 f.
  • Niederösterreichische Kulturberichte 1 (1986), S. 8
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 86
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 5, 16
  • Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 11 f.
  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 23, 44
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 43
  • Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur, Heft 195, S. 56
  • Stadt Wien. Offizielles Organ der Bundeshauptstadt, 09.11.1966