Riemer
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Daten zum Eintrag
Riemer oder Riemenschneider verfertigten Lederwaren, wobei der Schwerpunkt auf der Herstellung von Satteln, Riemen, Gurten und Pferdegeschirr lag; eine Überschneidung mit dem Gewerbe der Sattler war gegeben. Das zur Verarbeitung notwendige Leder bezogen sie von den Lederern (Gerbern). Der große Bedarf an Riemerwaren rief nicht nur Zwischenhändler und Störer auf den Plan, die den heimischen Riemern zusetzten, auch mit den Sattlern standen die Riemer in ständigem Konflikt.
Die Riemer waren nachweislich in der Riemergasse ansässig, worauf auch die zumindest seit 1482 belegte Gegendbezeichnung "Unter den Riemern" verweist; ihr Zunfthaus hatten sie am Hohen Markt (Riemhaus).
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Riemer
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Riemerinnung)
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 587
- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 268 ff.
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 107