Max Devrient
Max Devrient, * 12. Dezember 1857 Hannover, † 14. Juni 1929 (laut Standesamt Chur!) Chur, Schweiz (auf Urlaubsreise nach Lugano; Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 10 [Aufbahrung evangelische Kirche A. B. Dorotheergasse; Bestattung 19. Juni 1929; letztes ganz großes Burgtheaterbegräbnis in barockem Stil]; Bronzerelief von Hans Dietrich), Schauspieler, Gattin Babette Devrient-Reinhold (Hofschauspielerin). Devrient entstammte einer alten Schauspielerdynastie, deren letzter Sproß er war. Nach dem Besuch des Gymnasiums zu Zerbst sollte er Philologe werden, studierte jedoch am Konservatorium in Berlin und debütierte am 20. November 1878 am Dresdner Hoftheater als Bertrand in „Jungfrau von Orleans". 1881 spielte er am Wiener Ringtheater, 1882 erfolgte sein Engagement ans Burgtheater, wo er sich langsam aus dem Schatten der damaligen Großen (Adolf von Sonnenthal, Joseph Lewinsky, Bernhard Baumeister, Ludwig Gabillon, Hartmann) lösen konnte. Devrient brillierte als Mephisto, Wallenstein und Caesar. Ab 1920 war er auch als Regisseur, ab 1922 als Oberregisseur am Burgtheater tätig. Ölporträt von Alexander Demetrius und Büste von Hans Dietrich in der Burgtheatergalerie. Hofschauspieler (23. Jänner 1889), lebenslängliches Mitglied (1910) beziehungsweise Ehrenmitglied des Burgtheaters (anläßlich des vierzigjährigen Bühnenjubiläums 1922), Bürger der Stadt Wien (16. Dezember 1921), Ehrenring der Stadt Wien (3. November 1928). Devrient wohnte 1, Bartensteingasse 16 (1901), 7, Kellermanngasse 5 (Lerchenfelder Straße 29, „Zum großen Walfisch", erbaut 1901) beziehungsweise 8, Albertgasse 35. Devrientgasse.
Literatur
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
- J. Bab: Die Devrients: Geschichte einer deutschen Theaterfamilie. Berlin 1932
- Fred Hennings: Heimat Burgtheater. 2. BandWien [u.a.]: Herold, S. 13 ff., 82 ff. (Hennings [S. 82] gibt als Todestag Devrients den 13. 6. spätabends an!)
- Adolf August Graf: Max Devrient Leben und Leistung. Diss. Univ. Wien. Wien 1950
- Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 18 f.
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 43 Wien, S. 28 (Hauptrollen), 138 (Künstlerwohnung), 117 (Max; Babette [19, Hasenauerstraße 37])
- Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 81
- György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 151
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 190
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 109
- Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 63
- Reichspost, 15.06.1929 und 20.06.1929.