Max-Reinhardt-Seminar
48° 11' 22.66" N, 16° 18' 46.64" E zur Karte im Wien Kulturgut
Max-Reinhardt-Seminar (14, Penzinger Straße 9). Die hier befindliche Abteilung für Schauspiel und Regie der Hochschule für Musik und darstellende Kunst trägt den Namen Max Reinhardts, der in der Heranbildung einer neuen Jugend des Theaters einen wesentlichen Bereich seiner Lebensarbeit sah und unter dessen Leitung 1928 im Schönbrunner Schlosstheater ein staatlichees Hochschulseminar für Regie und Schauspielkunst mit eigener Übungsbühne eingerichtet worden war. Bereits 1852 war innerhalb des Konservatorium (der Gesellschaft der Musikfreunde) erstmals das Fach "Declamation" eingeführt und zu einem Lehrgang "Declamation und Mimik" erweitert worden; zunächst im Musikvereinsgebäude untergebracht, übersiedelte Wiens erste Schauspielschule mit dem 1909 in den Rang einer Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst erhobenen Konservatorium in das neue Gebäude 3, Lothringerstraße 18 (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien).
Ab 1931 von Reinhardt auf privater Basis fortgeführt, wurde das Schönbrunner Seminar 1938 (nach der erzwungenen Emigration Reinhardts) den Schauspielklassen der Akademie angeschlossen ("Theaterabteilung Schönbrunn"). Die Zusammenlegung erforderte mehr Raum, als das Schlosstheater mit seinen Nebenräumen bieten konnte, sodass dem ehemaligen Seminar 1940 das Cumberlandpalais (14, Penzinger Straße 9) zugewiesen wurde. 1945 wurde das Seminar wieder unter dem Namen Max-Reinhardt-Seminar weitergeführt. 1982-1993 erhielt es im Park des Cumberlandpalais eine neue Studienbühne (erbaut nach Plänen von Peter Czernin). Aus dem Max-Reinhardt-Seminar, an dem auch in der Gegenwart bedeutende Schauspieler als Lehrer tätig sind/waren (beispielsweise Achim Benning, Klaus Maria Brandauer, Karlheinz Hackl († 2014) und Franz Morak), gingen viele der bedeutendsten österreichischen Schauspielerinnen und Schauspieler hervor.
Direktorinnen und Direktoren
- 1938-1945 Hans Niederführ
- 1945 Hans Thimig
- 1946-1948 Oscar Deleglise
- 1948 Heinz Schulbaur
- 1948 bis 1954 Helene Thimig
- 1954 bis 1959 Hans Niederführ
- 1959 bis 1960 Hans Thimig
- 1960 Hans Jaray
- 1960 bis 1977 Helmut Schwarz
- 1977 Bruno Dallansky
- 1977 bis 1983 Walter von Hoesslin
- 1983 bis 1989 Hermann Kutscher
- 1989 bis 1999 Nikolaus Windisch-Spoerk
- 1999 bis 2002 Hubertus Petroll
- 2002 bis 2004 Günther Einbrodt
- 2004 bis 2012 Hubertus Petroll
- 2012 bis 2014 Hans Hoffer
- 2014 bis 2020 Tamara Metelka
- 2020 - Maria Happel
Literatur
- Hans Niederführ: 100 Jahre Wiener Schauspielschule. Wien: Selbstverlag des Vereines der "Freunde der Musikakademie in Wien" 1954
- Hans-Peter Holasek: Das Max-Reinhardt-Seminar. Geschichte und Entwicklung einer Wiener Schauspielschule im Rahmen der Akademie für Musik und darstellende Kunst. 2 Bände. Diss. Univ. Wien. Wien 1967
- Friedrich Langer [Hg.]: Festschrift 50 Jahre Max-Reinhardt-Seminar. Wien: Woiczik 1978
- Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 52 f.
- Wiederaufbau und Wiedergeburt des Max-Reinhardt-Seminars 1945-1948. In: Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Heft 43/44, S. 7 ff.
- Peter Roessler (Hrsg.): Die vergessenen Jahre. Zum 75. Jahrestag der Eröffnung des Max-Reinhardt-Seminars. Wien: Max-Reinhardt-Seminar 2004