Liechtenstein (Familie): Unterschied zwischen den Versionen

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Liechtenstein, Fürsten von und zu. Die im souveränen Fürstentum Liechtenstein regierende Familie entstammt dem österreichischen Uradel; der Ahnherr ist Hugo (um 1140). Ab dem 13. Jahrhundert liegt der Hauptbesitz der Liechtensteiner im Weinviertel (Niederösterreich) und in Mähren; nach Nikolsburg (Mikulov), das ihnen 1249-1560 gehörte, nannte sich die Familie bis ins frühe 17. Jahrhundert Liechtenstein-Nikolsburg (zur Unterscheidung von dem nicht stammesverwandten steirischen Adelsgeschlecht Liechtenstein-Murau [nachweisbar ab etwa 1140, ausgestorben 1606]). Die gleichzeitige Ansässigkeit in Österreich und Mähren brachte die Liechtensteinerer im Spätmittelalter zeitweise in Gegensatz zu den Habsburgern. Im 16. Jahrhundert waren sie evangelisch (Asyl für die aus Österreich geflüchteten Wiedertäufer in Nikolsburg). Der Aufstieg des Geschlechts begann mit Karl (1569-1625), der 1599 zum katholischen Glauben konvertierte und 1608 vom Freiherren- in den Fürstenstand erhoben wurde (mit Überspringung des Grafenstands); 1606 faßte er das Familienvermögen zu einem [[Fideikommiß]] zusammen. Die von Hans Adam I. von und zu Liechtenstein 1699 und 1712 erworbenen Grafschaften Schellenberg und Vaduz (zwischen der Schweiz und Vorarlberg) wurden 1719 vereint und zum reichsunmittelbaren Fürstentum Liechtenstein erhoben, das 1806 (Auflösung des Heiligen Römischen Reichs) die volle staatliche Souveränität (anerkannt durch den Wiener Kongreß) erlangte (Zollunion mit der Schweiz 1924); dennoch entfalteten die Liechtensteiner ihre politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitäten bis zu deren Zerfall (1918) hauptsächlich in der österreich-ungarischen Monarchie. [[Fürst-Liechtenstein-Straße]]
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Liechtenstein, Fürsten von und zu. Die im souveränen Fürstentum Liechtenstein regierende Familie entstammt dem österreichischen Uradel; der Ahnherr ist Hugo (um 1140). Ab dem 13. Jahrhundert liegt der Hauptbesitz der Liechtensteiner im Weinviertel (Niederösterreich) und in Mähren; nach Nikolsburg (Mikulov), das ihnen 1249-1560 gehörte, nannte sich die Familie bis ins frühe 17. Jahrhundert Liechtenstein-Nikolsburg (zur Unterscheidung von dem nicht stammesverwandten steirischen Adelsgeschlecht Liechtenstein-Murau [nachweisbar ab etwa 1140, ausgestorben 1606]). Die gleichzeitige Ansässigkeit in Österreich und Mähren brachte die Liechtensteiner im Spätmittelalter zeitweise in Gegensatz zu den Habsburgern. Im 16. Jahrhundert waren sie evangelisch (Asyl für die aus Österreich geflüchteten Wiedertäufer in Nikolsburg). Der Aufstieg des Geschlechts begann mit Karl (1569-1625), der 1599 zum katholischen Glauben konvertierte und 1608 vom Freiherren- in den Fürstenstand erhoben wurde (mit Überspringung des Grafenstands); 1606 faßte er das Familienvermögen zu einem [[Fideikommiß]] zusammen. Die von Hans Adam I. von und zu Liechtenstein 1699 und 1712 erworbenen Grafschaften Schellenberg und Vaduz (zwischen der Schweiz und Vorarlberg) wurden 1719 vereint und zum reichsunmittelbaren Fürstentum Liechtenstein erhoben, das 1806 (Auflösung des Heiligen Römischen Reichs) die volle staatliche Souveränität (anerkannt durch den Wiener Kongreß) erlangte (Zollunion mit der Schweiz 1924); dennoch entfalteten die Liechtensteiner ihre politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitäten bis zu deren Zerfall (1918) hauptsächlich in der österreich-ungarischen Monarchie. [[Fürst-Liechtenstein-Straße]]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 9. September 2013, 12:06 Uhr

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Liechtenstein, Fürsten von und zu. Die im souveränen Fürstentum Liechtenstein regierende Familie entstammt dem österreichischen Uradel; der Ahnherr ist Hugo (um 1140). Ab dem 13. Jahrhundert liegt der Hauptbesitz der Liechtensteiner im Weinviertel (Niederösterreich) und in Mähren; nach Nikolsburg (Mikulov), das ihnen 1249-1560 gehörte, nannte sich die Familie bis ins frühe 17. Jahrhundert Liechtenstein-Nikolsburg (zur Unterscheidung von dem nicht stammesverwandten steirischen Adelsgeschlecht Liechtenstein-Murau [nachweisbar ab etwa 1140, ausgestorben 1606]). Die gleichzeitige Ansässigkeit in Österreich und Mähren brachte die Liechtensteiner im Spätmittelalter zeitweise in Gegensatz zu den Habsburgern. Im 16. Jahrhundert waren sie evangelisch (Asyl für die aus Österreich geflüchteten Wiedertäufer in Nikolsburg). Der Aufstieg des Geschlechts begann mit Karl (1569-1625), der 1599 zum katholischen Glauben konvertierte und 1608 vom Freiherren- in den Fürstenstand erhoben wurde (mit Überspringung des Grafenstands); 1606 faßte er das Familienvermögen zu einem Fideikommiß zusammen. Die von Hans Adam I. von und zu Liechtenstein 1699 und 1712 erworbenen Grafschaften Schellenberg und Vaduz (zwischen der Schweiz und Vorarlberg) wurden 1719 vereint und zum reichsunmittelbaren Fürstentum Liechtenstein erhoben, das 1806 (Auflösung des Heiligen Römischen Reichs) die volle staatliche Souveränität (anerkannt durch den Wiener Kongreß) erlangte (Zollunion mit der Schweiz 1924); dennoch entfalteten die Liechtensteiner ihre politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitäten bis zu deren Zerfall (1918) hauptsächlich in der österreich-ungarischen Monarchie. Fürst-Liechtenstein-Straße

Literatur

  • Jacob Falke: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein. 3 Bände. 1868-1883
  • Gustav Wilhelm: Stammtafel des fürstlichen Hauses von und zu Liechtenstein.
  • Volker Press / Dietmar Willoweit [Hgg.]: Liechtenstein - fürstliches Haus und staatliche Ordnung. 1988
  • Evelin Oberhammer [Hgin.]: Der ganzen Welt ein Lob und Spiegel - das Fürstenhaus Liechtenstein in der frühen Neuzeit. 1990