Josef Pommer: Unterschied zwischen den Versionen

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Pommer Josef, * 7. Februar 1845 Mürzzuschlag, Steiermark, † 25. November 1918 [Freitod] Gröbming, Steiermark; Gattin [1874] Ida Katharina Müller von Mühlfeld, * 19. Juni 1852, † 8. März 1934); er gründete 1889 den Deutschen Volksgesangverein in Wien, war ab 1899 Redakteur der Zeitschrift „Das deutsche Volkslied", Leiter des Österreichischen Volksliedwerks (ab 1904), Begründer der Volksliedforschung und Mitbegründer des Phonogrammarchivs der Akademie der Wissenschaften.
 
Pommer Josef, * 7. Februar 1845 Mürzzuschlag, Steiermark, † 25. November 1918 [Freitod] Gröbming, Steiermark; Gattin [1874] Ida Katharina Müller von Mühlfeld, * 19. Juni 1852, † 8. März 1934); er gründete 1889 den Deutschen Volksgesangverein in Wien, war ab 1899 Redakteur der Zeitschrift „Das deutsche Volkslied", Leiter des Österreichischen Volksliedwerks (ab 1904), Begründer der Volksliedforschung und Mitbegründer des Phonogrammarchivs der Akademie der Wissenschaften.
  
Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 war Josef Pommer Mitglied im „Deutschen Klub“, im „Deutschen Schulverein“, in der deutschnationalen akademischen Burschenschaft „Silesia“ und bis Ende 1899 auch im „Deutschnationalen Verein“ von [[Georg Schönerer|Georg Ritter von Schönerer]]. Pommers Auffassungen waren von einer antisemitischen und großdeutschen Haltung geprägt, die sich u. a. darin äußerte, dass er die (berufliche und private) Zusammenarbeit mit Personen jüdischer Herkunft prinzipiell ausschloss.
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Im Auftrag der Stadt Wien hat eine [[Kommission zur Prüfung der Wiener Straßennamen|HistorikerInnen-Kommission]] die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener [[Straßennamen|Straßen benannt]] sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von [[Josef Pommer]] wurde der Straßenname als "Fall mit intensivem Diskussionsbedarf" eingeordnet. Josef Pommer war in der deutschnationalen Burschenschaft "Silesia" sozialisiert, und war radikal antisemitisch und großdeutsch eingestellt. Er war 1897 bis 1907 Reichratsabgeordneter und Mitglied der Deutschen Volkspartei. Aktiv im "Deutschen Klub" und im "Deutschen Schulverein", wo er für die radikale Durchsetzung von antisemitischen Prinzipien eintrat. Seine Haltung äußerte sich unter anderem darin, dass er die berufliche, wie private Zusammenarbeit mit Personen jüdischer Herkunft prinzipiell ausschloss.
  
 
[[Josef-Pommer-Gasse]]
 
[[Josef-Pommer-Gasse]]

Version vom 28. September 2017, 11:02 Uhr

Daten zur Person
Personenname Pommer, Josef
Abweichende Namensform Pommer, Joseph
Titel Dr.phil., Regierungsrat
Geschlecht männlich
PageID 34127
GND (DE-588)116265434
Wikidata
Geburtsdatum 7. Februar 1845
Geburtsort Mürzzuschlag
Sterbedatum 25. November 1918
Sterbeort Gröbming
Beruf Ethnologe, Gymnasiallehrer, Volkskundler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.09.2017 durch WIEN1.lanm08sok
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Abgeordneter zum Reichsrat (Dt. Volkspartei) (bis 1907)

Pommer Josef, * 7. Februar 1845 Mürzzuschlag, Steiermark, † 25. November 1918 [Freitod] Gröbming, Steiermark; Gattin [1874] Ida Katharina Müller von Mühlfeld, * 19. Juni 1852, † 8. März 1934); er gründete 1889 den Deutschen Volksgesangverein in Wien, war ab 1899 Redakteur der Zeitschrift „Das deutsche Volkslied", Leiter des Österreichischen Volksliedwerks (ab 1904), Begründer der Volksliedforschung und Mitbegründer des Phonogrammarchivs der Akademie der Wissenschaften.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von Josef Pommer wurde der Straßenname als "Fall mit intensivem Diskussionsbedarf" eingeordnet. Josef Pommer war in der deutschnationalen Burschenschaft "Silesia" sozialisiert, und war radikal antisemitisch und großdeutsch eingestellt. Er war 1897 bis 1907 Reichratsabgeordneter und Mitglied der Deutschen Volkspartei. Aktiv im "Deutschen Klub" und im "Deutschen Schulverein", wo er für die radikale Durchsetzung von antisemitischen Prinzipien eintrat. Seine Haltung äußerte sich unter anderem darin, dass er die berufliche, wie private Zusammenarbeit mit Personen jüdischer Herkunft prinzipiell ausschloss.

Josef-Pommer-Gasse

Literatur

  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 152
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 74 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013

Links

Wikipedia: Josef Pommer