Hinrichtung: Unterschied zwischen den Versionen

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#WEITERLEITUNG [[Todesstrafe]]
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Bildname=hinrichtung.jpg
 
|Bildunterschrift=Todes-Urtheil Einer ledigen Weibs-Person, Namens Regina G. (1760)
 
|Bildquelle=Wienbibliothek im Rathaus, Druckschriftensammlung, C-39975/1760,3
 
|Bildrechte=Wienbibliothek im Rathaus
 
}}
 
Hinrichtung. Im [[Mittelalter]] wurde die Todesstrafe durch Ertränken, Köpfen, Hängen, Rädern, Vierteilen oder Verbrennen vollzogen. Der [[Henker|Scherge]] (Freimann, Züchtiger) war ehrlos und fand seinen Lohn anfänglich durch Sammlungen unter den am Richtplatz anwesenden Zuschauern oder durch Dotierung aus dem öffentlichen Frauenhaus; erst ab 1450 bezog er eine fixe Besoldung durch die [[Stadt Wien|Stadt]] und hatte im [[Schergenhaus]] eine Naturalwohnung. Die Bestattung der Hingerichteten erfolgte auf dem [[Armensünder-Gottesacker]] ([[4]], vor der späteren [[Karlskirche]]).
 
 
 
1643-1782 begleitete den Delinquenten neben dem Geistlichen auch ein Mitglied der [[Totenbruderschaft]]. Ab 1735 sind gedruckte Doppelblätter bekannt, auf denen die Personalien des Verbrechers und der Hergang der Tat angegeben waren und die von Wanderhändlern verkauft wurden (Beispiel siehe Bild). Das [[Josephinisches Gesetzbuch | Josephinische Gesetzbuch]] (1787) sah die [[Todesstrafe]] nur noch bei Standrecht vor. Die Strafprozessordnung 1873 bestimmte, dass Hinrichtungen nur innerhalb der Gefängnismauern vorzunehmen waren; seither wurden Hinrichtungen im Gefängnishof des [[Landesgerichtsgebäude I|Landesgerichtsgebäudes I]] ([[8]], [[Landesgerichtsstraße]] 9A-11) vollzogen ("[[Galgenhof]]"), erstmals am 16. Dezember 1876 (Raubmörder [[Enrico von Francesconi]]). Bis 1918 gab es in Wien 13, 1934-1938 21 Hinrichtungen (darunter auch Verurteilungen wegen politischer Delikte); in der NS-Zeit wurden über 1.000 politische Gegner im Landesgericht hingerichtet (Fallbeil); nach 1945 wurden noch 31 Hinrichtungen vollstreckt. Die Abschaffung der Todesstrafe wurde vom [[Nationalrat]] in Etappen beschlossen.
 
 
 
==Quelle==
 
*Todesurteil über die 19jährige Regina G. aus Braunstorf nächst Hollabrunn, die am 24. Oktober 1760 in Wien hingerichtet wurde. Druckschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus, C-39975/1760,3. Volltext: http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/466137
 
 
 
*Digitalisierte Todesurteile im Volltext: http://www.digital.wienbibliothek.at/nav/classification/466442
 

Aktuelle Version vom 23. September 2020, 13:59 Uhr

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