Herwig Zens: Unterschied zwischen den Versionen

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Er arbeitete zuerst an verschiedenen Gymnasien als Erzieher und Zeichenlehrer, begann 1975 als Lehrbeauftragter an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, erhielt 1987 er eine Professur und arbeitete neunzehn Jahre als Lehrender und Vorstand des Institutes für das künstlerische Lehramt.
 
Er arbeitete zuerst an verschiedenen Gymnasien als Erzieher und Zeichenlehrer, begann 1975 als Lehrbeauftragter an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, erhielt 1987 er eine Professur und arbeitete neunzehn Jahre als Lehrender und Vorstand des Institutes für das künstlerische Lehramt.
  
Zens arbeitet mit Kreide,  Kohle, Feder, Tusche oder in Acryl und gestaltet im  Laufe  seines  Lebens  eine  Unmenge an mächtigen  Zyklen. In seinen graphischen Arbeiten ebenso wie in seinen Ölbildern setzt sich Zens intensiv mit dem Tod auseinander, unter anderem in den Großprojekten "Basler Totentanz" (Hist. Museum der Stadt Basel), den "Kreuzwegstationen" im Hospiz in Jerusalem (1993) und der Gestaltung der Aufbahrungshalle in Brunn am Gebirge (1999-2000) gemeinsam mit Helmut Sautner undin  dem "Neuen Lübecker Totentanz" in der Marienkirche, Lübeck (2003)
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Zens arbeitet mit Kreide,  Kohle, Feder, Tusche oder in Acryl und gestaltet im  Laufe  seines  Lebens  eine  Unmenge an mächtigen  Zyklen. In seinen graphischen Arbeiten ebenso wie in seinen Ölbildern setzt sich Zens intensiv mit dem Tod auseinander, unter anderem in den Großprojekten "Basler Totentanz" (Hist. Museum der Stadt Basel) bestehend aus 40 Bilder für 40 Stationen über 60 Laufmetern. Zens reiste quer durch Europa, nach Istrien, Oberitalien, bamberg und Lübeck und die Reste spätmittelalterlicher Totentänze zu besichtigen. Für das Hospiz in Jerusalem kreierte Zens vierzehn "Kreuzwegstationen" (1993). Im "Palermo-Zyklus" (1983-1990), einer Mappe mit Aquatinta-Radierungen, beschreibt er das Eigenleben der Mumien in der Kapuzinergruft in Palermo.
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Ein monumentales Projekt war die  Gestaltung der Aufbahrungshalle in Brunn am Gebirge mit einem 55m langen  Bilderfries (1999-2000) gemeinsam mit Helmut Sautner. 2003 schuf Zens den "Neuen Lübecker Totentanz" in der Marienkirche, Lübeck (2003).
 
Zens beschäftigte sich außerdem  mit der griechischen Mythologie und dem Werk von Francisco de Goya. Eine Umsetzung erfolgt beispielsweise 1984 in der Aktion "Goya-Projektionen" (Abschluss 1993 im Museum Moderner Kunst, Bilbao)  
 
Zens beschäftigte sich außerdem  mit der griechischen Mythologie und dem Werk von Francisco de Goya. Eine Umsetzung erfolgt beispielsweise 1984 in der Aktion "Goya-Projektionen" (Abschluss 1993 im Museum Moderner Kunst, Bilbao)  
  
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Gemeinsam mit  dem Arnold-Schoenberg-Chor unter der Leitung von Erwin Ortner entstand 2004 das Projekt “Gesang der Geister über den Wassern” (Musikvideo, 12 Minuten, Musik:Franz Schubert, Text: Johann Wolfgang von Goethe)
 
Gemeinsam mit  dem Arnold-Schoenberg-Chor unter der Leitung von Erwin Ortner entstand 2004 das Projekt “Gesang der Geister über den Wassern” (Musikvideo, 12 Minuten, Musik:Franz Schubert, Text: Johann Wolfgang von Goethe)
  
Seit 1977 führt Zens ein "Radiertes Tagebuch", für das er seine täglichen Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken auf fünf mal vierzig Zentimeter schmalen Kupferplatten festhält. Diese "längste Radierung der Welt" umfasst mittlerweile mehrere hundert Kupferplatten.  
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Seit 1977 führt Zens ein "Radiertes Tagebuch", für das er seine täglichen Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken auf fünf mal vierzig Zentimeter schmalen Kupferplatten festhält. Als Zusammendruck der fast 300 Seiten auf einer Höhe von 76 cm und einer Länge von 20 Metern wurde es 1995 erstmals als „Längste Radierung der Welt“ in Düsseldorf präsentiert.  
Weitere Arbeiten reichen von der Kunstaktion "step by step" mit Studierenden in Los Angeles (2000) über diverse Videofilme, beispielsweise "Beethoven im Rucksack" mit Link + Polak oder Buchprojekte, wie "Palermo" mit Peter Grünauer und Johann Wötzer.
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Weitere Arbeiten reichen von der Kunstaktion "step by step" mit Studierenden in Los Angeles (2000) über diverse Videofilme, beispielsweise "Beethoven im Rucksack" mit Link + Polak oder Buchprojekte, wie "Palermo" mit Peter Grünauer und Johann Wötzer. 2006 schuf Zens einen Zyklus  von  Bildern  für  den  Festsaal  der  österreichischen  Botschaft  in  Washington.
2006 schuf Zens einen Zyklus  von  Bildern  für  den  Festsaal  der  österreichischen  Botschaft  in  Washington und Filmprojekt:  "Goya - Last  und  Leidenschaft".
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Zens arbeitet (malt und radiert) immer an vielen Zyklen gleichzeitig.
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Jüngst stellte Zens im Kunsthaus Horn Hofkabinett Linz, in der Kleinen Galerie Wien und im Kardinal-König-Haus in Wien aus.
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Er lebt gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Musikerin Gerda Zens, in Wien.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 28. Juni 2017, 17:56 Uhr

Daten zur Person
Personenname Zens, Herwig
Abweichende Namensform
Titel Mag.
Geschlecht männlich
PageID 37015
GND 118636529
Wikidata
Geburtsdatum 5. Juni 1943
Geburtsort Himberg
Sterbedatum 24. September 2019
Sterbeort
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.06.2017 durch WIEN1.lanm09won


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Füger-Preis (Verleihung: 1965)
  • Förderungspreis des Landes Niederösterreich für Bildende Kunst (Verleihung: 1972)
  • Ankaufspreis des Landes Tirol beim Innsbrucker Grafikwettbewerb (Verleihung: 1982)
  • Förderungspreis des Landes Wien (Verleihung: 1982)
  • Dr.-Theodor-Körner-Preis (Verleihung: 1986)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 29. Juni 2000, Übernahme: 17. Oktober 2001)
  • Orden del Mérito Civil (Verleihung: 2002)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse der Republik Österreich (Verleihung: 2011)
  • Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (Verleihung: 2013)
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 5. Juni 2018)

  • Lehrauftrag an er Akademie der Bildenden Künste in Wien (1975 bis 1987)
  • Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien (1987 bis 2006)
  • Vorstand des Instituts für das künstlerische Lehramt an der Akademie der bildenden Künste Wien (2006)

Herwig Zens, * 5. Juni 1943 Himberg (Niederösterreich), Druckgrafiker, Maler, Zeichner und Kunstpädagoge

Biographie

Herwig Zens, Jahrgang 1943, studierte von 1961 bis 1967 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 1966 legte er die Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung, Geschichte und Werkerziehung ab, 1967 diplomierte er bei Prof. Franz Elsner (1898-1978) und dissertierte über die "Pinturas Negras", eine Gruppe von vierzehn Bildern aus der Spätphase des spanischen Künstlers Francisco José de Goya y Lucientes. Zens war in seiner Jugend begeisterter Sportler, Kletterer, Rock and Roll Tänzer, Motorradfahrer und Bergralleyfahrer. Er arbeitete zuerst an verschiedenen Gymnasien als Erzieher und Zeichenlehrer, begann 1975 als Lehrbeauftragter an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, erhielt 1987 er eine Professur und arbeitete neunzehn Jahre als Lehrender und Vorstand des Institutes für das künstlerische Lehramt.

Zens arbeitet mit Kreide, Kohle, Feder, Tusche oder in Acryl und gestaltet im Laufe seines Lebens eine Unmenge an mächtigen Zyklen. In seinen graphischen Arbeiten ebenso wie in seinen Ölbildern setzt sich Zens intensiv mit dem Tod auseinander, unter anderem in den Großprojekten "Basler Totentanz" (Hist. Museum der Stadt Basel) bestehend aus 40 Bilder für 40 Stationen über 60 Laufmetern. Zens reiste quer durch Europa, nach Istrien, Oberitalien, bamberg und Lübeck und die Reste spätmittelalterlicher Totentänze zu besichtigen. Für das Hospiz in Jerusalem kreierte Zens vierzehn "Kreuzwegstationen" (1993). Im "Palermo-Zyklus" (1983-1990), einer Mappe mit Aquatinta-Radierungen, beschreibt er das Eigenleben der Mumien in der Kapuzinergruft in Palermo. Ein monumentales Projekt war die Gestaltung der Aufbahrungshalle in Brunn am Gebirge mit einem 55m langen Bilderfries (1999-2000) gemeinsam mit Helmut Sautner. 2003 schuf Zens den "Neuen Lübecker Totentanz" in der Marienkirche, Lübeck (2003). Zens beschäftigte sich außerdem mit der griechischen Mythologie und dem Werk von Francisco de Goya. Eine Umsetzung erfolgt beispielsweise 1984 in der Aktion "Goya-Projektionen" (Abschluss 1993 im Museum Moderner Kunst, Bilbao)

Auch das Thema Musik ist in Zens's Oeuvre ein Zentrales, beispielsweise die Arbeiten rund um Franz Schubert, wie der Graphikzyklus "Schuberts Winterreise" oder zahlreiche Radierungen und Offsetlitografien zum Streichquartett "Der Tod und das Mädchen". Im Jahr 2000 übernimmt er die Wandgestaltung des Vivaldi-Saals in der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, mit dem Thema: "Die Entstehung der Musik", ein Bilderzyklus zu Hugo Distlers "Totentanz op.12". Gemeinsam mit dem Arnold-Schoenberg-Chor unter der Leitung von Erwin Ortner entstand 2004 das Projekt “Gesang der Geister über den Wassern” (Musikvideo, 12 Minuten, Musik:Franz Schubert, Text: Johann Wolfgang von Goethe)

Seit 1977 führt Zens ein "Radiertes Tagebuch", für das er seine täglichen Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken auf fünf mal vierzig Zentimeter schmalen Kupferplatten festhält. Als Zusammendruck der fast 300 Seiten auf einer Höhe von 76 cm und einer Länge von 20 Metern wurde es 1995 erstmals als „Längste Radierung der Welt“ in Düsseldorf präsentiert. Weitere Arbeiten reichen von der Kunstaktion "step by step" mit Studierenden in Los Angeles (2000) über diverse Videofilme, beispielsweise "Beethoven im Rucksack" mit Link + Polak oder Buchprojekte, wie "Palermo" mit Peter Grünauer und Johann Wötzer. 2006 schuf Zens einen Zyklus von Bildern für den Festsaal der österreichischen Botschaft in Washington. Zens arbeitet (malt und radiert) immer an vielen Zyklen gleichzeitig. Jüngst stellte Zens im Kunsthaus Horn Hofkabinett Linz, in der Kleinen Galerie Wien und im Kardinal-König-Haus in Wien aus. Er lebt gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Musikerin Gerda Zens, in Wien.

Literatur

Links