Hedy Lamarr

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Hedy Lamarr (um 1960)
Daten zur Person
Personenname Lamarr-Kiesler, Hedy
Abweichende Namensform Kiesler, Hedwig Eva Maria; Kiesler, Hedy
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 30218
GND 107547724
Wikidata Q49034
Geburtsdatum 9. November 1914
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. Jänner 2000
Sterbeort Altamonte Springs (Florida, Vereinigte Staaten von Amerika)
Beruf Filmschauspielerin, Erfinderin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.02.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 7. November 2014
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G Grab 80
Ehrengrab ehrenhalber„ehrenhalber“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
Bildname Hedy Lamarr.jpg
Bildunterschrift Hedy Lamarr (um 1960)
  • 19., Peter-Jordan-Straße 12 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Electronic Frontier Foundation Award (Verleihung: 1997)
  • Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (Verleihung: 2006)
  • Österreichischer Erfinderpreis (Übernahme: 1998)

  • 1. Gatte Fritz MandlDie Verwendung von „1. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gatte Gene MarkeyDie Verwendung von „2. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 3. Gatte John LoderDie Verwendung von „3. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 4. Gatte Teddy StaufferDie Verwendung von „4. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 5. Gatte Howard LeeDie Verwendung von „5. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 6. Gatte Lewis BoiesDie Verwendung von „6. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Hedwig Eva Maria Kiesler, * 9. November 1914 Wien, † 19. Jänner 2000 Altamonte Springs (Florida), Filmschauspielerin, Erfinderin.

Biographie

Hedwig Kiesler (Künstlername Hedy Lamarr) kam in Wien als einziges Kind des jüdischen Bankiers Emil Kiesler und seiner Frau, der Konzertpianistin Gertrud, geborene Lichtwitz, auf die Welt. Sie wuchs in einem wohlsituierten, kultursinnigen Umfeld auf, in dem auch Bildung einen hohen Stellenwert hatte. Die Familie reiste viel und Hedwig Kiesler wurde von ihrer Mutter in Ballett und Klavierspiel unterrichtet. Nach dem Besuch einer Mädchenmittelschule besuchte sie kurzzeitig ein Schweizer Internat, brach die Ausbildung allerdings ab und kehrte nach Wien zurück. Schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Theater und vor allem für das Medium Film. Die sechszehnjährige Schulabbrecherin arbeitete um 1930 als "Script Girl" bei den Sascha-Filmateliers, debütierte im Film "Geld auf der Straße" als Schauspielerin und ging nach Berlin, um sich in Max Reinhardts Schauspielschule auszubilden.

Karriere als Schauspielerin

Bereits ein Jahr später kehrte sie nach Wien zurück und begann ihre Laufbahn zunächst als Schauspielerin im Theater in der Josefstadt, wo Max Reinhardt sie 1931 mit einer Nebenrolle in "Das schwache Geschlecht" von Édouard Bourdet besetzte. Rasch gelang ihr der Sprung zum Film und sie trat in den Produktionen "Die Koffer des Herrn O.F." (1931) und "Die Blumenfrau von Lindenau" (1931) auf. Im Alter von 18 Jahren sorgte sie mit einer Nacktszene im Film "Ekstase" (1933) international für Aufsehen und wurde damit schlagartig berühmt. Der Film, 1934 bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit dem Regiepreis ausgezeichnet, wurde in vielen Ländern verboten oder zensuriert gezeigt.

Im August 1933 heiratete Hedwig Kiesler den in der Metall- und Rüstungsindustrie tätigen Industriellen Fritz Mandl, was ihrer Schauspielkarriere vorläufig ein Ende setzte. Der eifersüchtige Ehemann schränkte ihren Freiheitsgrad massiv ein, untersagte ihr die Schauspielerei, und investierte viel Geld, um möglichst viele Kopien von "Ekstase" zu erwerben und somit vom Markt zu holen. Unterschiedlicher Auffassung war das Ehepaar auch in Hinblick auf politische Fragen: Im Gegensatz zu Mandl, der enge Verbindungen zu prominenten faschistischen Persönlichkeiten seiner Zeit unterhielt, war seine Frau liberal eingestellt. 1937 gelang Hedwig Kiesler die fluchtartige Trennung von ihrem Mann und sie reiste über Paris nach London. In London wurde sie vom Hollywoodproduzenten Louis B. Mayer, Leiter der Filmgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer, den sie möglicherweise schon aus Wien kannte, unter Vertrag genommen. Gemeinsam mit ihm reiste sie 1938 in die USA und begründete damit ihre Hollywood-Karriere. Unter dem Künstlernamen Hedy Lamarr, den Mayer bezugnehmend auf den Stummfilmstar Barbara La Marr ausgewählt hatte, wirkte sie in rund 25 Produktionen mit und spielte unter anderem an der Seite von Persönlichkeiten wie Clark Gable oder Judy Garland. Zu ihren größten Erfolgen zählte der Film "Samson und Delilah" (1949). Die Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus besitzt zahlreiche Filmplakate, die Hedy Kieslers / Hedy Lamarrs Karriere dokumentieren. 1953 nahm Hedy Lamarr die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.


Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Lamarr, Hedy [Sign.: TP-028367]

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 1892 f.
  • Angela Gruber: Hedy Lamarr. Verführerin mit Erfindergeist. In: Spiegel Online, 30.12.2016 [Stand: 06.02.2018]
  • Tanja Traxler: Quantenphysik im Namen eines Stars. In: Der Standard, 17.12.2014, S. 12 [Stand: 06.02.2018]
  • Lisa Fischer: Der Heimat blieb die Asche. In: Die Presse, 11.04.2014
  • Jochen Förster / Anthony Loder: Hedy Darling. Hollywood-Ikone. Technik-Pionierin. Gefallener Stern. Das filmreife Leben der Hedy Lamarr, erzählt von ihrem Sohn. Hollenstedt: Ankerherz Verlag 2012
  • Richard Rhodes: Hedy's Folly. The life and breakthrough inventions of Hedy Lamarr, the most beautiful woman in the world. Doubleday 2011
  • Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 172 f.
  • Peter Körte: Hedy Lamarr. Die stumme Sirene. München: Belleville 2000
  • Rudolf Ulrich: Ein Weltstar aus Wien. In: Wiener Zeitung, 20.11.1998, S. 9 f.
  • Peter Kranzpiller: Hedy Lamarr. Vogt: Verl. für Filmliteratur Kranzpiller / Bergatreute: Eppe 1997 (Stars der Kinoszene, 13)

Links