Giuseppe Verdi

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Daten zur Person
Personenname Verdi, Giuseppe
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3390
GND
Wikidata
Geburtsdatum 10. Oktober 1813
Geburtsort Le Roncole bei Busseto, Parma
Sterbedatum 27. Jänner 1901
Sterbeort Mailand
Beruf Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.01.2018 durch DYN.rabus
Begräbnisdatum 26. Februar 1901
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 9. Februar 1900)
  • Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern (Verleihung: 21. Juni 1875)


Verdi Giuseppe, * 10. Oktober 1813 Le Roncole bei Busseto, Parma (Lombardei), † 27. Jänner 1901 Mailand, italienischer Komponist.

erste Gattin (4. Mai 1836 Busseto) Margherita Barezzi (1815-18. Juni 1840), zweite Gattin (29. August 1859 Collanges sous-Salève, Savoyen) Giuseppina Strepponi, Opernsängerin (8. September 1815-14. November 1897).

Biographie

Der Opernkomponist Giuseppe Verdi revolutionierte die Opernwelt mit Opern wie "Nabucco", "Rigoletto", "La Traviata", "Don Carlos" oder "Aida". Anders als sein Zeitgenosse Richard Wagner, der sich mit Göttern und Mythen beschäftigte, ging Verdi auf die Menschen und ihre irdischen Probleme ein.

Verdi bezeichnete sich selbst als "einen Bauer aus Roncole" und verwies damit auf seinen Geburtsort im ehemaligen Herzogtum Parma. Beschrieben wird der Komponist mit den Eigenschaften bescheiden, sparsam, humorvoll, gutmütig, aber auch brüsk, temperamentvoll und einsiedlerisch.

Bezugspunkte zu Wien

Verdi kam auf seiner ersten Auslandsreise im April 1843 nach Wien, um am 4. und 5. des Monats im Kärntnertortheater die Erstaufführung seiner Oper "Nabucco" ("Nabucodonosor") in italienischer Sprache zu dirigieren (Uraufführung 9. März 1842 Scala); es war dies die erste Aufführung einer Verdi-Oper im Ausland.

Die Oper "Rigoletto" (Uraufführung 11. März 1851 Teatro La Fenice, Venedig) erlebte am 12. Mai 1852 eine erfolgreiche Erstaufführung im Kärntnertortheater;

"Ein Maskenball" ("Un ballo in maschera") folgte hier erst am 1. April 1864 (Uraufführungam 17. Februar 1859 in Rom), weil er politisch interpretiert wurde (Verdi galt zudem als Synonym für Vittorio Emanuele Re d'Italia). Am 29. April 1874 fand die Erstaufführung der "Aida" in der Hofoper in deutscher Sprache statt (Uraufführung 1871 Kairo). Im Juni 1875 kam Verdi erneut nach Wien, um am 11., 12., 16. und 23. Juni seine "Messa da Requiem" in der Hofoper zu dirigieren (Uraufführung 22. Mai 1874 Mailand). Am 19. und 21. Juni dirgierte er dort seine Oper "Aida" (erstmals in Italienisch in Wien).

Am 21. Juni 1875 erhielt Verdi das Komturkreuzes des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern. Weiters besuchte er zweimal die Gesellschaft der Musikfreunde, eine Soirée bei Obersthofmeister Konstantin von Hohenlohe-Schillingfürst im Augarten und wurde am 24. Juni von Kaiser Franz Joseph I. in Privataudienz empfangen.

Ein letztes Mal besuchte der Komponist Wien im November 1885 als Vertreter Italiens bei der Konferenz zur Festlegung eines einheitlichen Kammertons. Verdi starb am 27. Jänner 1901 in Mailand und wurde am 30. Jänner 1901 zunächst provisorisch beerdigt. Am 27. Februar 1902 erfolgte seine Bestattung in der Kapelle des 1889 von ihm gestifteten Altersheims La Casa di Riposo per Musicisti in Mailand.

Weitere Erstaufführungs-Daten

  • "Macbeth" (11. Dezember 1849)
  • "Luisa Miller" (20. April 1852)
  • "Il Trovatore" (11. Mai 1854)
  • "La Traviata" (4. Mai 1855)
  • "La forza del destino" (2. Mai 1965, nur drei italienische Aufführungen; deutsche Erstaufführung in der Werfel-Fassung unter Franz Schalk am 27. November 1926)
  • Othello (14. März 1888)
  • Falstaff (21. Mai 1893)
  • Don Carlos (10. Mai 1932)
  • "Simone Boccanegra" (Uraufführung 1857 Venedig). Die Oper wurde erst durch die Übersetzung Werfels 1930 von Wien aus in aller Welt bekannt.

Im Sommer 1924 dirigierte Pietro Mascagni auf dem Sportplatz Hohe Warte im Verlauf des italienischen Operngastspiels Verdis "Aida".


Aidagasse, Nabuccogasse, Othellogasse, Rigolettogasse, Traviatagasse.

Literatur

  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil L-Z. Mainz: Schott 1961
  • Robert Werba: Wiener Verdi-Premieren. Eine Dokumentation über die Erstaufführungen. In: Programmheft der Wiener Staatsoper zu "Macbeth", 1992
  • Hans Kühner: Verdi in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek: Rowohlt 1977, S. 30, 32, 48, 62, 98, 100 f.
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969 (Register)
  • Gottfried Mraz [Red.]: Österreich und Italien. Ausstellung in den Prunkräumen des Bundesministeriums für Finanzen, 15. Mai - 7. Juni 1987. Objektbeschreibungen. Wien: 1987, Nummern 113-120
  • Christian Springer: Verdi und die Interpreten seiner Zeit. Wien: Holzhausen 2000
  • Christian Springer: Verdi-Studien. Verdi in Wien. Hanslick versus Verdi. Verdi und Wagner. Zur Interpretation der Werke Verdis. "Re Lear" - Shakespeare bei Verdi. Wien: Edition Praesens 2005
  • Günther Berger: Giuseppe Verdi in Wien. Frankfurt am Main / Wien [u.a.]: Lang 2013
  • Wien.at: Guiseppe Verdi und Wien