Fritz Wotruba

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Daten zur Person
Personenname Wotruba, Fritz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10902
GND
Wikidata
Geburtsdatum 23. April 1907
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. August 1975
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum 5. September 1975
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 32
  • 9., Alser Straße 4 (Sterbeadresse)
  • 19., Vegagasse 1 (Wirkungsadresse)
  • 2., Rustenschacherallee 2-4 (Wirkungsadresse)
  • 8., Florianigassi 31 (Wohnadresse)
  • 1., Seilergasse 4 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Bildhauerei (Verleihung: 1947)
  • Meisterpreis der Vereinigung Österreichischer Industrieller (Übernahme: 19. Juli 1950)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für bildende Kunst (Verleihung: 1955, Übernahme: April 1956)
  • Grand-Prix Weltausstellung Brüssel (Verleihung: 1958, Übernahme: 1958)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 21. April 1971, Übernahme: 28. April 1971)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 17. Oktober 1975)

  • 1. Gattin Marian(ne) ReckDie Verwendung von „1. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gattin Lucy VorelDie Verwendung von „2. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Wotruba Fritz, * 23. April 1907 Wien, † 28. August 1975 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 32), Bildhauer, erste Gattin (1929) Marian(ne) Reck (1905-1951), Zweite Gattin (1955) Lucy Vorel († 12. Dezember 1985 Wien).

Absolvierte 1921-1924 die Lehre in einer Graveur- und Stanzenwerkstätte, studierte 1926-1928 bei Anton Hanak an der Kunstgewerbeschule, arbeitete ab 1929 als freischaffender Künstler (1928/1929 entstand der erste männliche Torso), hielt sich 1930/1931 in Deutschland (nach dem Ankauf des [zerstört] "Jungen Riesen" durch die Stadt Wien 1930) und in den Niederlanden auf (erste Ausstellung in Essen) und beteiligte sich 1932, 1934 und 1936 an der Biennale in Venedig (nach dem Zweiter Weltkrieg 1948, 1950, 1952 und 1972). 1938-1945 mußte Wotruba in die Schweiz emigrieren (da er mit einer Jüdin verheiratet war). 1945 wurde er an die Akademie der bildenden Künste berufen und entwickelte nun den für ihn typisch gewordenen Bildhauerstil (große, Schwergewicht., abseits konkreter Formen gestaltete Skulpturen, vor allem aus Bronze, bei denen er die Details minimierte, jedoch eine auffallende Dynamik erarbeitete). Er nahm nachhaltigen Einfluß auf die Bildhauergeneration nach dem Zweiten Weltkrieg. 1946 schuf er die "Große Stehende" (auch als "Weibliche Kathedreale" bezeichnet [Sinnbild des zerstörten Stephansdoms]), die seine eigenständige Entwicklung zur anatomisch freien Form einleitete. Die "Große Liegende" (1951) führte zur Verfestigung der abstrakten blockartigen Strukturen. 1953/1954 erfolgte der Stilistische Wandel zur Komposition mit verschiedener zylindrischer Formen ("Säulenfiguren"), 1958 der Übergang zur "Pfeilerfigur" (hochrechteckige Quader mit kleinen unterteilenden Platten). Neben seiner Bildhauertätigkeit übernahm Wotruba auch Bühnengestaltungen (erstmals 1948). "Liegender Jüngling" (l, Augustinerstraße [Geländerpodest am Aufgang zur Albertina ]; 1933); "Mutter und Kind" (19, Silbergasse 4; städtische Wohnhausanlage; 1952); Reliefs : im Theodor-Körner-Hof (5; 1955-58); Natursteinplastik "Stehende Figur" bei der Stadthalle (15; 1959); Skulptur (8, Friedrich-Schmidt-Platz vor 5; 1963); Figurenrelief am ehemligen Semperit-Zentrum (5; 1965); Bronzeskulptur "Großer Torso" (2, Lilienbrunngasse vor 7-9 [Dianabad]; 1974); Skulpturengarten (3, Museum des 20. Jahrhunderts). Grabdenkmäler für die Ehrengräber von Selma Kurz-Halban und Arnold Schönberg.

Ab 1959 war Wotruba auch als Bühnenbildner tätig. Weitere Werke und zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausldand Sein Atelier befand sich 19, Vegagasse l, sein Staatsatelier 2, Rustenschacherallee 2-4; er wohnte vor 1938 8, Florianigassi 31 und ab 1951 l, Seilergasse 4. Wotruba war mit den größten Kulturschaffenden seiner Zeit befreundet oder in engem Kontakt; ausgedehnter Schülerkreis (beispielsweise Beran, Heidel, Kedl, Leinfellner, Pillhofer, Urteil). 

1952/1953 war er Präsident der Föderation moderner bildenden Künstler Österreichs. Preis der Stadt Wien für Bildhauerei (1947); Meisterpreis der Vereinigung Österreichischer Industrieller (1950); Großer Staatspreis der Republik Österreich (1956); Grand-Prix Weltausstellung Brüssel (1958); Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (1971), Bürger der Stadt Wien (17. Oktober 1975; postum ernannt). Verein "Freunde zur Erhaltung und Betreuung des künstlerischen Nachlasses von Friz Wotruba" (Wotruba gegründet 1986), Wotruba-Haus (Eröffnung 1980), Fritz-Wotruba-Gedenkraum (Österreichisches Theater museum, 1991), Wotruba-Studienzentrum (Eröffnung 1992). Fritz-Wotruba-Promenade, Wotruba-Kirche.

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 20 ,1923 20
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963
  • Friedrich Heer: Fritz Wotruba. 1977
  • Vienne: 1880-1938
  • Fritz Wotruba: Kat. Albertina (337. Ausst. 1989), unpag. Einleitung (Lebensdaten, Literatur, Ausstellungen)
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  • Hedwig Pistorius: Österreichisches Theatermuseum. Gedenkräume. 1991, S. 45 ff., 71 f.
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 87
  • Bühne, 08.1985, S. 16 ff.
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  • Furche, 27.06.1986
  • Rathaus-Korrespondenz, 21.04.1972